Home || Suchen || Aktuell || Kritiken || Festival & Co. || Coole Köpfe || Medien || Downloads || Links || Sitemap
Filmwahl > 0-9 | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z

 
2007
Bilder © Paramount
** Shrek, der Dritte
chris miller, raman hui


Shrek ist mittlerweile etabliert im Königreich 'Weit Weit Weg' und er lebt mit Fiona im Schloss vom König. Als dieser jedoch im Sterben liegt äussert er den Wunsch, dass Shrek sein Nachfolger wird. Der allerdings fühlt sich dieser Aufgabe nicht gewachsen und beschließt sich auf die Suche nach Artie zu machen, dem Cousin Fionas, damit dieser die Bürde trägt. Als Begleiter schließen sich ihm der gestiefelte Kater und der Esel an.

Jetzt gibt es also einen weiteren Namen, den man im Zusammenhang einer ‚Trilogie' nennen darf: Shrek. Und es wird gemunkelt, dass angesichts des kommerziellen Erfolges dieses dritten Teiles hier - immerhin liegt das weltweite Einspielergebnis bereits bei 727 Millionen USD - schon an der Produktion von Teil 4 gearbeitet wird. Vorrausichtlicher Start dann 2010. Das muss allerdings für den Konsumenten nicht unbedingt eine gute Nachricht sein, denn Teil 3 zeigt schon, dass Shrek seinen Zauber verloren hat. Andrew Adamson räumt zwar seinen Regiestuhl für Chris Miller, steuert aber dafür die wenig interessante Story bei an der sich noch fünf weitere Autoren zu schaffen machten. Wie heißt es doch ? Viele Köche verderben den Brei. Stimmt nicht immer, aber hier könnte was dran sein.

Im Film wird Shrek domestiziert und soll das Königreich regieren. Vorbei das Ausleben der schrulligen Eigenarten des Oger, vorbei sein unkultiviertes Benehmen. Shrek hat seinen Biss verloren und auch die Autoren haben sich nicht mal halb so viele Gags ausgedacht wie in den vorigen Teilen. War Shrek bisher durch seine Art eine liebenswerte Spaßfigur für Erwachsene und Kinder so verliert man als Erwachsener an dem hier dargebotenen schnell den Spaß und überlässt den einst raubeinigen grünen Burschen den Kindern, die sicher auch am braven ‚Softie' ihr Vergnügen haben. Da ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein, dass Shreks alte Manieren noch anfangs durchdringen, wenn er sich in Königskleidern den geladenen Gästen präsentiert. Der Unterhaltungswert des Films sinkt danach erst mal und steigt erst gegen Ende beim Schlammcatchen wieder an. Und dann ist der Film auch endlich zu Ende.

Bekommt Shrek selbst nicht viele gute Gags in den Mund gelegt so hofft man, dass wenigstens seine Spielkameraden, der Esel und der gestiefelte Kater die Kohlen aus dm Feuer holen, doch deren Wortschatz ist aufs Minimum reduziert zugunsten von Unsympath Prinz Charming und dem Neuling im Shrek-Universum, Cousin Artie. Selbst die Figur Fionas kommt in den spärlichen Aktionen nur einmal kurz richtig zur Geltung und zwar wenn sie sich zusammen mit Schneewitchen und diversen anderen Märchenprinzessinnen gegen den machtgierigen Prinz Charming und Verräterbraut Rapunzel auflehnen.

Das Shrek-Phänomen wird auch trotz dieses schwachen dritten Teils weiter bestehen. 1.3 Milliarden USD Einspielergebnis für Teile 1 und 2, dazu noch mal insgesamt über 90 Millionen verkaufte DVDs, das Multimedia-Ereignis Shrek 4-D in den Universal Studios und nächstes Jahr dann das Shrek-Musical am Broadway. Und in Deutschland besetzt ‚Shrek der Dritte' seit Bundesstart vor 6 Wochen immer einen der ersten drei Plätze. Kein Wunder bei knapp 3.5 Millionen Kinobesuchern. Wer hätte das vor 10 Jahren gedacht, dass mit der Kurzgeschichte für Kinder vom 2003 verstorbenen William Steig eine Lizenz zum Gelddrucken entstand.

Nicht immer sind aller guten Dinge drei. In diesem Fall ist der Spaß an ‚Shrek der Dritte' auf ein Minimum reduziert und es fehlt das was man an dem Titelheld bisher so mochte - sein ungehobeltes Auftreten, seine rüpelhafter Charme und seine ungezwungene Art. Eben der Shrek, der Erwachsene und Kinder gleichermaßen begeisterte. Doch aus diesem Antihelden ist ein weichgespülter zahnloser Tiger geworden, der nur noch für Kinder als handzahme Ulkfigur taugt. Vermochte ‚Shrek 2' noch interessante, neue Figuren in komischen Situationen mit schlagfertigen Äußerungen zu präsentieren so gehen den Autoren hier in Runde 3 schnell die Ideen aus und die Handlung und die Aktionen der Protagonisten wirken beliebig, austauschbar und so als hätte man alles schon mal besser gesehen. Schade.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 07.08.2007

Shrek, der Dritte

(Shrek the Third)

USA 2007. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 92 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 18.05.2007 (US) 21.06.2007 (D). Budget: 160 Mio. USD Einspiel: 322.7 Mio. USD (USA) 799 Mio. USD (weltweit) Regie: Chris Miller, Raman Hui. Buch, Screenplay:Andrew Adamson, Jed Diffenderfer, Howard Gould, Jeffrey Price, Peter S. Seaman, Jon Zack Kamera: n/a. Schnitt: Michael Andrews, Joyce Arrastia. Musik: Harry Gregson-Williams. Sprecher (Original): Mike Myers, Cameron Diaz, ...
Suchen || FAQ || Impressum || Sitemap
© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih