Die rechte Hand des Teufels nennt sich Judas (Francis Ng) und ist in Hongkong auf der Suche nach der Tochter seines Chefs. So fallen ihm mehrer Frauen zum Opfer, die den Test nicht bestehen. Auch die Polizistin Ching (Chingmy Yau) steht auf seiner Liste. Die Fährte des Killers hat aber bereits der heißspornige Cop Mo (Donnie Yen) aufgenommen.
Düster ist der Look des Films und düster auch die Thematik von Lam Wai-Luns übernatürlichem Thriller, der sich ungeniert der Optik des ein Jahr zuvor erschienenen amerikanischen Serienkillerstreifens "Sieben" bedient. Das wirkt zwar in der Ausführung nicht annähernd so gut wie das entsprechende Vorbild untermalt aber passabel den trashigen Handlungsstrang. Mit an Bord ein diabolisch extrovertierter Francis Ng (Exiled, Infernal Affairs 2), der des öfteren schon mal den Bösewicht mit rollenden Augen gespielt hat.
Als Judas steckt in ihm der Geist des Teufels und er persönlich muss alle Mädels, die am 6.6.1969 geboren wurden, einem Test unterziehen. Und zwar nur, wenn sie ein herausgeschnittenes Herz überleben, dann ist die unmittelbare Verwandtschaft bewiesen. Klar, dass hier die eine oder andere deftige Szene bei den gezeigten Ritualen vorkommt und der Film in den Niederungen des okkulten Treibens schwelgt. Chingmy Yau (Naked Killer) als Kandidatin des Todesspiels gibt sich zunächst zugeknöpft wird aber dann doch durch den Einfluss von Judas kurzzeitig zur Verführerin.
Zwei weitere Darsteller sollte man nicht verschweigen. Zum einen Donnie Yen (Hero, Iron Monkey), der als zuschlagender Cop für die eine oder andere Actioneinlage auch ohne Schusswaffe sorgt. Ausgestattet wird seine Figur mit einem guten Grund warum er durch seine oft vorschriftswidrige Arbeitsweise die Dienstaufsicht im Nacken hat. Überwachen soll ihn eben Ching, die aber bald selbst zur Zielperson bei den Ermittlungen zu den Frauentodesfällen wird. So spielt Yen im Film auch mehr die zweite Geige, weil Chings innerer Konflikt mit ihrer Herkunft im Mittelpunkt steht. Ist sie nun des Teufels Tochter oder nicht ?
Für die humoristische Auflockerung zwischendurch muss Dayo Wong (97 Aces go places) herhalten, der als Sidkick von Yen fungiert. Als ausgeprägter Schürzenjäger fragt er selbst Zeugen nach Telefonnummern für private Zwecke, ist sonst aber eher ein erbärmlicher Cop, der im Duell mit Judas schlechte Karten hat. Der Anfang 2009 verstorbene Spencer Lam (Big Bullet) übernimmt wieder mal eine Nebenrolle und stellt sich als Priesters mit Kreuz in der Hand todesmutig dem Dämon entgegen um beim munteren Showdown noch mal kräftig mitzumischen. Denn ohne Gottes Hilfe ist selbst Donnie Yen verloren.
DVD (MIA, PAL, 95 min)
Der Film wird im nicht-anamorphen 1,66:1-Format präsentiert. Die Bildqualität lässt zu wünschen übrig; das Bild hat so seine Verunreinigungen und Unschärfen und wirkt etwas blass. Die Untertitel (chinesisch/englisch) sind in der Filmkopie "eingebrannt", d.h. da hat man wohl als Vorlage direkt die Kinoversion genommen. Der kantonesische Originalton liegt dann ach nur in DD 2.0 vor und klingt dumpf. Als Bonus gibt es immerhin den Originaltrailer (3:58 min) und eine Bildergalerie.
Wüster B-Movie-Okkult-Trash, der aber abwechslungsreich inszeniert ist so dass der Genrefan trotz einiger dramaturgischer Hänger seinen Spaß an diesem düsteren Werk haben wird.