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1998
Bilder © Verleih
*** Punk!
james merendino


1985. Salt Lake City. Punks zu dieser Zeit sind an einer Hand abzuzählen. Stevo (Matthew Lillard, Scream) und Heroin-Bob (Michael Goorjian) gehören dazu. Extravagantes Outfit, gefärbte Haare, Partys, Punk-Konzerte britischer Gruppen, Schlägereien, Alkoholexzesse und andere Rauschmittel sind dabei obligatorisch. Regisseur Merendino läßt den Zuschauer direkt von Stevo ansprechen und durch sein Leben führen. Revolution, Anarchie (hey, wie wärs denn da mit der bei uns für den Bundestag kandidierenden Partei APPD = Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands). Stevo führt uns auch in seine heruntergekommene Bude, die er mit seinem Kumpel Bob bewohnt und wo es nur so von Anti-Reagan- Sprüchen wimmelt.

Spricht Stevo mal nicht direkt in die Kamera so werden die Bilder von ihm aus dem Off kommentiert und so sein Bekanntenkreis dem Publikum vorgestellt. Interessant aus deutscher Sicht mag der mehrere Minuten andauernde Auftritt von Til Schweiger sein. Er spielt den belgischen Dealer Mark, der just for fun Drogen unters Volk bringt, obwohl er es aus Geldgründen nicht nötig hätte, da seine verstorbenen Eltern ihm ein Vermögen hinterlassen haben (wie es dazu kam, erfährt man durch Marks eindringliche Schilderung). Schweiger hat einige gute, witzige Szenen, z.B. wenn er im Salzsee ein gestohlenes Auto versenken will oder wenn er sich darüber aufregt, daß ihn jeder bescheißen will und dabei wild mit der Pistole fuchtelnd durch die Wohnung rennt.

Ansonsten mutet der Kampf gegen Establishment und konservative Gewohnheiten nach einer Weile etwas fad an. Durch schnelle Schnitte und Jumpcuts versucht Merendino die Geschichte voranzutreiben aber man wird den Eindruck nicht los, daß Punk! versucht im Fahrwasser von Trainspotting zu schwimmen, was allerdings mißlingt. Keine Frage, der Film hat einige gute Momente, z.B. wenn Stevo mit seinen Kumpels in den Nachbarstaat Wyoming fährt um dort hochprozentigen Alkohol einzukaufen und dabei die Bewohner schockiert. Die Synchronisation von Matthew Lillard ist auch nicht recht gelungen, was man an den teils recht langen Monolog-Szenen deutlich sieht. Im Original spricht er halt sehr schnell...

Fazit: Wer laute Konzerte, stage-diving und ausgeflippte Charaktere sucht und dafür einige Längen in Kauf nimmt, der kann durchaus Gefallen an diesem Szeneporträt finden. Und: man erfährt endlich, was "ups" wirklich heißt: united pott smokers.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 13.09.1998

Punk!

(S.L.C. Punk!)

USA 1998. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: James Merendino. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: Michael Goorjian, Matthew Lillard, Til Schweiger .
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih