Otto lebt mit seinen vier Freunden auf der Touristeninsel Spiegeleiland. Touristen kommen allerdings keine, nur der Besitzer einer Spielbank, Herr Jean Du Merzac (Sky Du Mont) taucht mit der Assistentin auf und klaut dem Otto ein Gemälde. Das war allerdings ein Erbstück und Ottos Gang will sich das Prunkstück, gut verschlossen im Casinosafe, wiederholen.

Das Rezept hat schon die letzten beiden Male funktioniert. Altblödler Otto Waalkes, mittlerweile 62 Jahre alt, nimmt sich ein paar angesagte TV-Comedians zur Seite und lässt jeden nach seiner Art und Weise agieren. Bei knapp 90 Minuten Lauflänge darf sich dann jeder mal an den Klamaukvorlagen Ottos messen. "7 Zwerge - Allein im Wald" (2004) und "7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug" (2006) haben über 10 Millionen Zuschauer im Kino gesehen. Die Regieanweisungen gab jeweils Sven Unterwald, der u.a. auch mit Atze Schröder (U-900, Kassenflop) und Tom Gerhardt (Siegfried, Kassenhit) drehte. Selbst Ottos letzter Film, den er alleine schulterte, konnte im Jahr 2000 noch 1 Mio. Zuschauer anlocken (Otto - Der Katastrofenfilm). In Glanzzeiten verkaufte man für seine Filme in den 80ern und Anfang 90er Jahren zwischen 2.8 - 8.7 Mio Tickets.

Nun sitzen also neben Otto noch Mirco Nontschew (RTL Samstag Nacht, die "Zwerge"-Filme, ein Geräuschemeister und Gesichtsakrobat), Rick Kavanian (bekannt aus diversen Bully-Herbig-Projekten wie. Z.B. "Der Schuh des Manitu"), Max Giermann (der Mann aus der TV-Verulkungs-Sendung "Switch"; hier wieder mit Stefan-Raab-Verarsche) und Arnd Schmikat (Standup-Comedian, der durch diverse TV-Comedyformate tingelt und diesmal als schüchterner Techniknerd agiert) mit auf der Insel, die gezwungenermaßen verlassen werden muss um dem habgierigen Sky Du Mont (Schuh des Manitu) wieder das Bild abzujagen. Wer mitgezählt hat stellt fest, dass erst fünf aus der titelgebenden Elfergruppe versammelt sind und bis man tatsächlich vollzählig ist dauert es wirklich bis zur fast letzten Minuten. Zwischendrin schließen sich frühzeitig drei fesche Mädels an (darunter Germany's Next Topmodel 2009 Sara Nuru), alle Angestellte im Spielcasino und nur allzu gerne bereit ihrem Chef eins auszuwischen. Gleichzeitig auch Gelegenheit den Familienfilm mit drei Liebesgeschichten zu bereichern, denn hier findet fast jeder Topf seinen Deckel.

Veralbert wird in diesem Mix aus Soderberghs "Ocean's Eleven" und Joel Coens "Ladykillers" (beide US-Vorbilder im übrigen selber Remakes von Filmklassikern) alles und jeder. Das Unterhaltungsniveau wird dabei flexibel eingestellt, so dass fade Gags mit Gähnfaktor und nette Einfälle miteinander konkurrieren. Man darf allerdings nicht auf intelligenten Humor hoffen, vielmehr auf infantile Scherze, Sprachakrobatik, die wirklich jeder versteht und körpereinbezogene Späße, die den sinnfreien Klamauk erst recht und plakativ an den Mann bringen. Otto Waalkes scheut sich dabei nicht den Film mit schamloser Selbstvermarktung (sprich die Ottifanten und alles was damit zusammenhängt) zu überziehen und seine etwas angestaubte Blödelroutine abzuspulen. Wer Otto also noch in guten Kindheitserinnerungen hat mag dem Ostfriesen die fehlende Originalität vielleicht nachsehen. Und bei all den anderen übertrieben agierenden Figuren mit allzu familiären Visagen gibt es dann auch Gelegenheit für den einen oder anderen Schmunzler.

Nichts für Feinschmecker ist diese x-te Ottoshow, mehr Ansammlung von Comedians, die ihre TV-Routine mit einbringen. Ist aber alles nicht so schlecht wie die Mehrheit der Kritiker wohl schimpfen werden. Da gab's dieses Jahr weitaus langweiligere Kinokomödien aus dem Ausland. Und Otto bleibt eben wie er ist. In Worten und Taten.