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2002
Bilder © Kinowelt
** Not for, not against - Es gibt kein Zurück
cédric klapisch


Caty (Marie Gillain) arbeitet als Kamerafrau beim Fernsehen. Der Job ist aber eher langweilig und gut Geld macht sie dabei auch nicht. Da macht ihr der Kleingangster Jean (Vincent Elbaz) ein verrücktes, aber lukratives Angebot. Sie soll einen Raubüberfall filmen, den er mit seinen Kumpels begeht. Die Aufregung und das Leben mit der Gang ist reizvoll und so entscheidet sie sich "für den schlechten Weg" und will nicht auf den Pfad der Tugend zurückkehren.

Der französische Filmemacher Cédric Klapisch wurde international erstmals beachtet als er auf der Berlinale 1996 für seinen Film "Und jeder sucht sein Kätzchen" mit dem Kritikerpreis (FIPRESCI) ausgezeichnet wurde. Den meisten wird er aber durch die Arthaus-Hits "Barcelona für ein Jahr" (2002) und die Fortsetzung "Wiedersehen in St.Petersburg" (2005) bekannt sein, die in Frankreich jeweils knapp 3 Millionen Besucher anlockten. Im Sommer 2008 war sein starbesetztes Ensemble-Stück "So ist Paris" mit Juliette Binoche und Romain Duris im Kino zu sehen. 2002 versuchte sich Klapisch an einem Gangsterthriller, der allerdings unentschlossen inszeniert ist und unbefriedigend Comedy mit Gangsterattitüden verquickt.

‚Ni pour, ni contre (bien au contraire)' versucht uns die Welt des Kleinkriminellen Jean (Vincent Elbaz, Summer Things) näherzubringen, der in die Welt der Reichen eindringen will. Bisher stehen schon einige Jahre Knast im Lebenslauf, auch seine Kumpels haben nicht gerade das große Los gezogen. Der eine unterrichtet Stripperinnen im Verführungstanz, der andere steht hinterm Tresen seiner Kebab-Bude. Kleine Überfälle bringen Luxus, doch Jean will den großen Coup, sei es mit Gewalt. Für 5 Millionen Euro lässt sich auch Caty (Marie Gillain, Female Agents) begeistern, deren Abdriften ins kriminelle Milieu der zweite Leitfaden in dieser Geschichte ist.

Leider sind witzig gemeinte Szenen falsch platziert und spannende Szenen kaum vorhanden um diesem Thriller den richtigen Kick zu verpassen. Am amüsantesten ist da noch die Szene bei der Jean mit Hilfe von Ketchup, Mayonnaise und Döner-Fleisch seinen Kollegen den Überfall-Plan skizziert. Es geht zwar in den letzten 20-30 Minuten etwas spannender und konzentrierter voran, doch das kann die ansonsten dahinplätschernde, wenig ideenreiche Handlung kaum retten. Die Charaktere, die die Geschichte prägen sind nur ansatzweise interessant, vor allem, weil Klapisch Gesichter versammelt, die Ausdruck haben und starke Charaktere versprechen.

Nur werden diese nicht ordentlich ausgearbeitet. Dabei sind mit Zinedine Soualem und Simon Abkarian zwei Darsteller dabei, die mit Klapisch schon bei einigen seiner Filme mitgewirkt haben. In einer vergessenswerten Mini-Rolle ist Diane Krüger zu sehen - damals noch in den Anfängen ihrer Karriere bevor sie dann durch die "National Treasure"-Filme mit Nicolas Cage und Petersens "Troja" einem Weltpublikum bekannt wurde. Demnächst ist sie in Quentin Tarantinos Kriegsfilm "Inglorious Basterds" zu sehen.

Ist also "Not for not, not against" dramaturgisch eher belanglos, so stimmt jedenfalls die Optik. Kameramann Bruno Delbonnel und Production Designer Thierry Flamand finden schöne Motive, die im prächtigen Cinemascope glänzen und dem Film einen edlen Touch geben. Dass Delbonnel ein Meister seines Faches ist und ein kundiges Auge hat zeigte er in den beiden Jeunet-Filmen "Die fabelhafte Welt der Amélie" (2001) und "Mathilde - Eine große Liebe" (2004). Zuletzt abgedreht hat er "Harry Potter und der Halbblutprinz", der im July 2009 Millionen Fans das Leuchten in die Augen treiben wird.

DVD (Kinowelt, RC 2, PAL)

Die deutsche DVD von Kinowelt bietet zwei Sprachfassungen - DD5.1 Deutsch und DD5.1 Französich (mit deutscher Zwangsuntertitelung). Der Film wird im 1:2.35-Format (anamorph) präsentiert. Außer ein paar Staubkörnchen finden sich keine Störfaktoren auf dem sonst ordentlichen Bild. Als Extras gibt es ein deutsch untertiteltes Making of (25 min), Deleted scenes (jeweils mit Einführung des Regisseurs), eine Fotogalerie, Trailer (dt. / frz.), Teaser & TV Spot.

Klapisch hat in vielen seiner Filme meisterhaft gezeigt, wie er verschiedene Handlungsstränge gekonnt zu einem dramaturgisch fruchtbaren Ergebnis zusammenführt. Bei seinen Versuch im Thrillerfach mit konventioneller Geschichte Begeisterung zu entfachen scheitert er allerdings. "Not for, not against" kommt nie richtig in Schwung und selbst eine schöne Bildersprache täuscht über die Mängel nicht wirklich hinweg.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 25.02.2009

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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