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2007
Bilder © 3L Film
**** Muay Thai Chaiya -
Der Körper ist die ultimative Waffe

kongkiat komesiri


Drei Freunde aus einem Dorf im Süden Thailands haben schon seit der Jugend einen Traum: Boxchampion werden. Und das können sie nur in der Kampfsportmetropole des Landes, Bangkok, verwirklichen. Dort angekommen lernen sie jedoch schnell wie hart, brutal und korrupt das Geschäft ist und ihre Freundschaft bekommt erste Risse.

Dass in Thailand schon seit Jahren die Post abgeht, wusste die eingeschworene Fangemeinde schon seit längerem. Dem Rest der Welt wurde durch Tony Jaa und seinem fulminantem Auftritt im Martial-Arts-Feuerwerk "Ong Bak" die Augen geöffnet. Action ohne Tricks und doppelten Boden und der verzicht auf Computereffekte waren die verkaufsfördernden Zutaten für die "No-Names" aus Fernost. Mittlerweile hat sich die Situation geändert und das geschärfte Auge verfolgt in den letzten Jahren mit Regelmäßigkeit die weitere Entwicklung des Actionfilms. 2007 entstand "Muay Thai Chaiya", ein Film, der drei Freunde begleitet, die aus einem kleinen Dorf in die 7-Millionen Einwohner zählende Landeshauptstadt Bangkok ziehen und in die knochenharte Maschinerie des Boxsports geraten, dabei die Schattenseiten am eigenen Leib zu spüren bekommen. Die vertraute Aufsteiger-Story inklusive Love-Story also, die schon Gerüst für viele Spielfilme war, hier aber durch die atemberaubend inszenierten Martial-Arts-Szenen eine packende Dynamik entwickeln.

Hinzu kommt, dass mit Akara Amarttayakul als Bad Boy Piak ein charismatischer Darsteller gefunden wurde, der den Film trägt und glaubwürdig den Fall eines Kampfsport-Talents lebt. Das geht natürlich nicht ohne Verletzungen ab, da Mordgeschäft und illegales Undergroundkämpfen keine Moral kennt. Kämpfe werden manipuliert, Gegner werden eingeschüchtert und ermordet. Gangsterbosse tragen blutige Revierkämpfe aus, wer nicht spurt oder keinen Erfolg bringt ist schnell raus aus dem Geschäft. So lässt sich auch Piak von einem Boxpromoter verheizen und muss sich durch sogenannte Käfigkämpfe hochdienen. Dort ist nicht nur der eigene Körper tödliche Waffe sondern ein Arsenal an schmerzverursachenden Hilfsmitteln beschleunigt so manches Deathmatch. Eine schöne Kameraarbeit und die Verwendung der Splitscreentechnik verleihen der Geschichte auch optische Abwechlsung.

DVD (Code 2, PAL):

Gutes anamorphes Bild im 1.85:1-Format, Sound auf allen Tonspuren (deutsch DTS, DD5.1, thailändisch DD5.1) sehr dynamisch, Surroundlautsprecher werden den ganzen Film hindurch bedient, was insbesondere bei den Fightszenen den Eindruck vermittelt man sitze inmitten der tobenden Menschenmenge. Beim thailändischen O-Ton gibt es nur das Problem, dass die deutschen Untertitel nicht immer ganz synchron laufen, d.h. oft einen Tick zu spät einsetzen was zunächst etwas irritierend ist. Als Extras gibt es ein deutsch untertiteltes Making of mit Interviews von Cast & Crew (16 min), Trailern (Muay Thai Chaiya, Revenge of the Warrior, Born to Fight, Chocolate, Rec) , eine musikalisch unterlegte Bildergalerie, Artwork-Galerie.

Als Rezensionsexemplar lag die Kauf-DVD vor. Die ist im Gegensatz zu Videotheken-Verleih-Fassung um etwa 3 Minuten bei den Gewaltdarstellungen entschärft. Leider mittlerweile eine fast übliche Praxis um nicht jugendfreie Titel im deutschen Videomarkt unterzubringen. Der Verleih hat wenigstens versucht die Schnitte nicht allzu offensichtlich zu machen, an der einen oder anderen Stelle merkt man aber sofort, dass hier frühzeitig abgeblendet wurde, z.B. wenn ein Mann in Brand gesteckt wird. Oder man fragt sich auch beim finalen Amoklauf von Piak woher der Tote im Gang kommt, aus dem noch ein armlanges Schwert ragt, welches in der nächsten Szene erneut zum Mordinstrument wird.

Eine detaillierte Schnittberichts-Liste findet sich auf einschlägigen Seiten im WWW. Aber am besten empfiehlt sich gleich der Gang zur Videothek um den Film so zu sehen, wie er gedacht war. Fairerweise muss man sagen, dass die Verkaufs-DVD auf der Rückseite des Covers mit dem Hinweis "Überarbeitete Fassung" gekennzeichnet ist.

Wer Kampfsport-Filme liebt, die sich zudem noch bemühen die Action in eine interessante, wenn auch nicht gerade innovativen Geschichte zu packen, dann sollte man an "Muay Thai Chaiya" nicht vorbeisehen. Die Optik stimmt, die drei Hauptfiguren kommen sympathisch rüber und die harten Actionszenen sind gut über die gesamte Filmlänge verstreut. Die ungeschnittene Fassung mit deutschem Ton gibt's allerdings nur in der Videothek.

:: Die Rezensions-DVD wurde freundlicherweise von 3L Film zur Verfügung gestellt ::


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 22.03.09
01.03.09

Muay Thai Chaiya - Der Körper ist die ultimative Waffe
(Chaiya)

Thailand 2007. Länge: 108 Min. (geschnitte DVD-Version) Bildverhältnis: 1:1.85 Kinostart: 30.08.2007 (Thai) Budget: - Einspiel: -. Regie: Kongkiat Komesiri. Screenplay / Story: Kongkiat Komesiri, Yossapong Phonsup. Kamera: Sayombhu Mukdeeprom. Action Director: Pamoon Somanavat. Schnitt: Sunit Asvinikul, Phannipha Kabillikavanich. Musik: Giant Wave. Darsteller: Akara Amarttayakul, Thawatchai Penpakdee, Sonthaya Chitmanee, Sangtong Ket-U-Tong, Parita Kongpech, Prewit Kittichanthira

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih