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2010
Bilder © Paramount
*** Megamind
tom mcgrath


Superschurke Megamind kämpft leidenschaftlich gerne gegen den Superhelden Metro Man um die Vorherrschaft in Metro City. Auch wenn er immer verliert. Als er die gute Seele der Stadt wider erwarten eines Tages pulverisiert merkt Megamind bald, dass ihm ein ebenbürtiger Gegner fehlt und er etwas gegen die Langeweile tun muss.

Einen riesigen Schädel hat er, dazu unproportional dünne Arme und Beine, blaue Hautfarbe zudem und ständig ist er auf Krawall aus. Kein Wunder, dass Megamind bei den Bewohnern von Metro City nicht beliebt ist und die lieber Saubermann Metro Man zujubeln. Der sieht nämlich nicht wie ein Alien aus sondern wie ein schicker Clark Kent, ein durch die Lüfte fliegender Supermann mit ordentlich Muskeln und einem Charme, dem kaum eine Frau widerstehen kann. Rivalität ist hier auch das Lebenselixier unseres Antihelden Megamind, der zudem noch etwas in die TV-Reporterin Roxanne verschossen ist. Aber ohne Gegner und ohne Chancen bei der Traumfrau bleibt Megamind nichts anderes übrig als in die wissenschaftliche Trickkiste zu greifen (seinem fischigen Assistenten sei gedankt).

In den letzten Jahren haben wir so einige gute computeranimierte Filme gesehen und daran müssen sich künftige Filme messen. Mag Pixar in der technischen Umsetzung immer noch unangefochten auf Rang 1 stehen punktet die Konkurrenz oft mit guten, witzigen Geschichten. Auch Megamind hat einige lustige Szenen und zwar z.B. gerade dann, wenn sich unser blaues Männchen mit all seinen zerstörerischen Apparaturen umgibt und seine Augen voller Vorfreude glänzen in Erwartung auf einen guten Fight. Aber dann war's wieder nichts, weil der von ihm eigens zum Held des Volkes aufgebauter DNA-manipulierter Ex-Kameramann keinen Bock hat den Guten zu spielen. Den Menschen das Fürchten lehren und sich das nehmen was man will gefällt Schützling Tighten - so nennt er sich - eindeutig besser. Megamind ist auch in der Lage seine äußerliche Form zu verändern, quasi in die Hülle eines Menschen zu schlüpfen um mit Roxanne Jagd auf sein Alter Ego zu machen. Gleichzeitig muss er sie auch vor seiner eigenen Bösewichtschöpfung beschützen. In seinem früheren Leben war vieles simpler.

Dreamworks Animation hat dieses Jahr schon mit "Drachenzähmen leicht gemacht" und dem Finale der "Shrek"-Reihe zwei Kinohits vorzuweisen, die zusammen bereits über 1.2 Mrd. Dollar eingespielt haben. Und auch "Megamind" schickt sich an diesem Erfolgstrend zu folgen, den an sich ist unser "Bösewicht" ein netter Kerl, der sich die Sympathien des Publikums durch angestrengtes aber nur mäßig erfolgreiches Handeln schnell verdient. Regie bei diesem im Ganzen recht unterhaltsamen Spaß führt dabei Tom McGrath, der seine Boxofficetauglichkeit bereits mit den beiden "Madagascar"-Filmen unter Beweis gestellt hat. Dass es nicht zum großen Wurf reicht liegt auch daran, dass die ganzen Superheldenklischees und - Veralberungen mittlerweile fast inflationär in Hollywoodfilmen vorkommen. Vorlagen liefern ja zahlreiche Comicverfilmungen der letzten Jahre.

Wer computeranimierte Filme mag wird sicher seinen Spaß an diesem liebenswerten blauen Schurken mit Riesenbirne haben. Inhaltlich gab's dieses und letztes Jahr aber schon weitaus interessantere Filme aus der Animationssparte.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 19.11.2010

Megamind

USA 2010. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 96 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 / 1.85:1 (3D-Version) Kinostart: 05.11.2010 (USA) 02.12.2010 (D). Budget: 130 Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: Tom McGrath. Buch: Alan J. Schoolcraft, Brent Simons. Schnitt: Michael Andrews. Musik: Lorne Balfe, Hans Zimmer. Stimmen (O-Ton): Will Ferrell, Brad Pitt, Tina Fey, Jonah Hill, David Cross, Justin Theroux, Ben Stiller, Jessica Schulte, Tom McGrath.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih