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2014

Bilder © Tobis/ Splendid
*** Mama gegen Papa - Wer hier verliert, gewinnt
martin bourboulon


Vincent und Florence stehen kurz davor die Scheidungspapiere zu unterschreiben. Ihren drei Kindern haben sie das noch nicht gesagt. Ein Ringen ums Sorgerecht beginnt.

Die Ausgangssituation ist nichts ungewöhnliches. Ein Ehepaar lebt sich auseinander und beschließt nach vielen Jahren die Trennung. Im Fall von Vincent Leroy (Laurent Lafitte, Ein MordsTeam) und Florence Leroy (Marina Fois, Poliezei) verläuft das Scheidungsjahr auch harmonisch (unter einem Dach im Ehebett), man ist sich einig über die Aufteilung des Besitzes und will ein gemeinsames Sorgerecht. Doch die harte Nuss haben sie noch nicht geknackt. Wie sollen sie es ihren drei schulpflichtigen Kindern beibringen, die mit ihren eigenen kleinen Problemen schon genug zu tun haben ? Die Situation verschärft sich als bekannt wird, dass sich beider Lebenspläne nach der Scheidung unerwartet überschneiden werden. Vincent, ein Arzt, hat einen mehrmonatigen Auslandsaufenthalt für „Ärzte ohne Grenzen“ zugesagt als Florence eine große berufliche Chance erhält – in Dänemark. Wer opfert nun seinen Traum und kümmert sich zuhause in Frankreich um die Kids ? Florence gibt zunächst nach doch als sie ihren baldigen Ex-Mann in flagranti mit der Krankenschwester überrascht ist sie gekränkt und sauer und ändert ihre Meinung. Die Kinder müssen entscheiden bei wem sie leben wollen und das heißt für die Eltern nicht den Partner in einem schlechten Licht erscheinen lassen sondern sich selbst.

Die Idee klingt amüsant, die Ausführung gelingt nicht immer. Wir haben es also mit einem Sorgerechtsstreit zu tun bei dem sowohl Papa als auch Mama ihre Kinder sehr lieben aber alles dafür tun, dass sie sich im kommenden halben Jahr nicht um sie kümmern müssen. Dafür fährt Regisseur Martin Bourboulon in seinem ersten Kinofilm zunächst subtile Methoden auf indem die Sprösslinge mit Kleinigkeiten geärgert werden um sie sanft in die jeweiligen Arme des anderen Partners zu drücken. Eltern können für Pubertierende sehr peinlich sein. Stetig steigern sich die Unannehmlichkeiten, die den Kids bereitet werden, was sich bis zu einem Zustand hochschaukelt in dem ein Jugendamt Vincent und Florence eigentlich das Sorgerecht auf unbestimmte Zeit wegnehmen müsste, wüsste es Bescheid. Aber wir sehen hier ja eine Komödie, die immer mehr auf Klamauk und übertriebene Szenen setzt und natürlich nicht erst genommen werden will. Vor allem in der ersten Hälfte macht das auch ziemlichen Spaß, der sich aber nach und nach verflüchtigt. Gut beraten war man daher das Thema nach 1 ½ Stunden rechtzeitig zu beenden, eine Kunst die heutzutage die meisten Filmemacher nicht zur Anwendung bringen. So bleibt „Mama gegen Papa“ auch dank guter Besetzung ordentliches Komödienkino. In Frankreich war der Film mit 2.7 Mio. Besuchern ein Hit.

Wie man seine Kinder loswird – französische Art. Streckenweise recht unterhaltsam inszeniert.

Text © Markus Klingbeil
31.05.2015

Mama gegen Papa - Wer hier verliert, gewinnt
(Papa ou maman)

F/B 2014. Farbe. Originalsprache: Französisch. Länge: 85 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 04.02.2015 (F) 09.07.2015 (D). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Martin Bourboulon. Drehbuch: Matthieu Delaporte, Alexandre de La Patellière et Jérôme Fansten. Idee: Guillaume Clicquot de Mentque. Kamera: Laurent Dailland. Schnitt: Virginie Bruant. Musik: Jérôme Rebotier. Darsteller: Laurent Lafitte, Marina Foïs, Alexandre Desrousseaux, Anna Lemarchand, Achille Potier, Judith El Zein, Michaël Abiteboul, Vanessa Guide, Anne Le Ny.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih