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1981
Bilder © Warner Bros.
*** Mad Max 2 - Der Vollstrecker
george miller


Max Rockatansky (Mel Gibson) streift als Einzelgänger durch verwüstete Landschaften auf der Suche nach Benzin, dem einzigen wertvollen Gut. Einzig sein Hund leistet ihm Gesellschaft. Andere Menschen hält er auf Distanz, denn die wollen ihn entweder töten oder ihn für ihre Aktionen gewinnen. So auch Pappagallo (Mike Preston) und seine Mitstreiter, die eine Ölraffinerie betreiben. Sie brauchen Hilfe um gegen den selbsternannten Lord Humangus (Kjel Nilsson) und seine brutalen Krieger zu bestehen.

1979 schaffte der 23-jährige australische Nobody Mel Gibson mit dem apokalyptischen Sci-fi-Actioner ‚Mad Max' seinen internationalen Durchbruch. Das düstere Zukunftsszenario ist Resultat eines durch Nuklearkriege zerstörten Landes mit Überlebenden, die sich in Wüstenlandschaften schon für wenige Tropfen Benzin gegenseitig umbringen. ‚The Road Warrior' (O-Titel), die Fortsetzung, kam schon zweieinhalb Jahre später in die australischen Kinos. Gibson als körperlich zerschundener Protagonist Max gerät dabei zwischen die Fronten einer Fehde bei der eine Horde wildgewordener, schwerbewaffneter Punks (Maschinengewehre, diverse Wurfgeschosse, Armbrust, etc.) unter Anführung von Lord Humungus gegen eine friedliebende Gruppe Menschen antritt, die aber kompromisslos ihre Ölreserven verteidigen. Denn damit wollen sie sich auf eine 2000 Meilen lange Reise ins gelobte Land machen wo paradiesische Zustände herrschen. Doch auch das kann Einzelkämpfer Max nicht locken, da seine seelischen Narben, verursacht durch den brutalen Mord an seiner Familie, ihn von der übrigen Gesellschaft entfremdet haben. Verbale Kommunikation wird aufs nötigste beschränkt und so sind die Dialogszenen insgesamt in Georg Millers Fortsetzung folglich sparsam gesetzt. Miller selbst schrieb das Drehbuch und feilte zusammen mit Terry Hayes und Brian Hannant an der Story.

Woran es dann auch mangelt ist eine spannungsreiche abwechslungsreiche Dramaturgie, denn die Grundidee vom Kampf um Sprit ist schnell vermittelt. Was im Vordergrund steht sind spektakuläre Verfolgungsjagden und Autocrashs mit rustikalen Methoden und Verhaltensweisen, die an die Steinzeit erinnern. Survival of the Fittest heißt hier das Motto und die Auseinandersetzungen auf fahrenden Untersätzen wirken wie Episoden aus einer Gladiatorenshow. Rücksichtslosigkeit ist dann auch das Verhalten was einen am Leben erhält. Es wird nicht groß verhandelt sondern erst mal zugeschlagen, geschossen oder zugestochen und mit aller Härte Destruktion gepredigt. Ob in Lederkluft, mit Irokesenschnitt und Kriegsbemalung oder gleich mit Eishockeymaske (dem Lieblingsutensil von Killer Jason Voorhees aus der Freitag, der 13.-Reihe) hinter der sich ein verunstaltetes Gesicht befindet. Furcht und Schrecken verbreitet die Gang von Humungus. Max geht mit Pappagallos Leuten auch nur den Deal ein sie mit einem Zugwagen zu beliefern, damit sie den Tankanhänger transportieren können, weil er dafür soviel von dem schwarzen Gold kriegt wie er in seine hochfrisierte Karre einladen kann. Neben Machogeplänkel und zerstörten Kraftfahrzeugen liefert Miller noch einen Sidekick für Max, einen schlaksigen Typ namens Gyro Captain (Bruce Spence), der für die eine oder andere komische Note sorgt. Zudem muss sich Max mit einem aufdringlichen Waisenkind herumschlagen, das in ihm den Vaterersatz sieht.

Kommerziell gesehen war ‚Mad Max 2 - Der Vollstrecker', der gleich fünf Preise bei den Australischen Film Awards einheimste (darunter die beste Regie für George Miller) noch erfolgreicher als Teil 1. 1985 folgte der bis heute letzte Teil ‚Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel'. Über eine Neuauflage mit dem jetzt 52jährigen Gibson wurde oft spekuliert ohne aber dass sich etwas handfestes ergeben hätte. Von den an den Stunts Beteiligten machte nur Glenn Boswell die große Karriere. Er war in den letzten Jahrzehnten ein gefragter Mann in Hollywood (u.a. für ‚Titanic', ‚Matrix', ‚Ghost Rider' und den 2009 startenden X-Men: Wolverine). Stuntkoordinator Max Aspin war noch bis 1987 im Geschäft (z.B. für ‚Crocodile Dundee'). Der australische Kameramann Dean Semler sorgte später noch für die wunderbaren Bilder in Kevin Costners ‚Der mit dem Wolf tanzt' (1990), drehte 2006 mit Mel Gibson ‚Apocalypto' und arbeitet nun mit Roland Emmerich an dessen neuestem Film ‚2012', der nächsten Sommer ins Kino kommen soll.

DVD (Warner Bros., PAL, Code 2)

Die in Deutschland erhältliche 18er-DVD ist an zwei Stellen minimal geschnitten. Das Bild liegt im anamorphen Breitformat (1:2.35) ohne große Verschmutzungen vor. Was fehlt ist die Schärfe, das Bild wirkt etwas grieselig was aber Angesichts des Alters des Films verschmerzbar ist. Der ordentliche Ton liegt in drei Sprachen vor (Englisch, Deutsch, Spanisch, alle in DD5.1) jeweils mit Untertiteln. Extras gibt es keine. Die ungeschnittene Fassung wurde von Warner auf Blu-Ray und HD DVD veröffentlicht und mit einigen Extras garniert (u.a. Audiokommentar). Fans müssen wohl oder übel aufs neue Format zurückgreifen.

Mad Max 2 ist ein Endzeitspektakel das sich ans Konzept von Teil 1 hält aber seinen hier wenig herausfordernden Handlungsstrang mit fulminanten, computereffekt- freien Actionsequenzen gehörig aufpeppt (insbesondere die letzten 15 Minuten !). Dadurch genießt der Film unter Actionfreunden auch heute noch nach über 25 Jahren zu Recht seine Wertschätzung.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 30.10.2008

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih