Home || Suchen || Aktuell || Kritiken || Festival & Co. || Coole Köpfe || Medien || Downloads || Links || Sitemap
Filmwahl > 0-9 | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z

 
2011

Bilder © StudioCanal
**** The Killing - Season 1
ed bianchi u.a.


Die 17-jährige Schülerin Rosie Larsen ist in Seattle einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Ein Cop-Duo ermittelt in alle Richtungen und stört dabei auch die Kampagne eines aufstrebenden jungen Politikers, der Bürgermeister werden will.

Der Kriminalfilm gehört zu den populärsten Genres im Kino und im TV ... besonders im TV. Kein Tag vergeht ohne dass fiktive Verbrechen auf verschiedenen Fernsehkanälen untersucht werden. Deutsche Eigenproduktionen reichen gar nicht um den Markt zu sättigen, da kommen dann auch viele amerikanische und europäische Produktionen zum Zug.
„Forbrydelsen“ ist ein preisgekrönter Beitrag aus Dänemark, der die Arbeit einer von Sofie Gråbøl gespielten Kommissarin über drei Staffeln verfolgt (2007, 2009, 2012). In Deutschland zeigte das ZDF die Serie unter dem Titel „Kommissarin Lund – Das Verbrechen“, international läuft sie als „The Killing“. Die Besonderheit der einzelnen Staffeln liegt darin, dass es jeweils nur um einen Fall geht und nicht wie sonst üblich die Ermittler in jeder Episode ein neues Verbrechen lösen dürfen. Der Sender AMC versuchte es 2011 mit einer Adaption der ersten Staffel für den amerikanischen Markt. Wer bereits das dänische Original gesehen hat braucht allerdings nicht denken es wird hier inhaltlich alles 1:1 übernommen. Showrunner Veena Sud sorgt dafür, dass es immer wieder Abweichungen gibt. Was zunächst auffällt ist das Showformat: die 1. Staffel ist kürzer, 13 statt 20 Episoden, die dann auch nicht mehr knapp eine Stunde sondern jeweils etwa 45 Minuten laufen. Weniger Zeit für Handlung, Sackgassen in die unsere Chefermittlerin Sarah Linden (Mireille Enos, Wenn ich bleibe) tappen kann ? Nicht wirklich. Alle relevanten Figuren kehren in der 2. Staffel zurück um mehr zur Story beizutragen.

Lindens Sidekick heißt Stephen Holder (Joel Kinnaman, RoboCop) und bekommt von den Drehbuchschreibern deutlich mehr Aufmerksamkeit. Er wird zu einer wichtigen Figur, auch über die Staffel hinaus. Ein besseres Schicksal als die Partner von Sarah Lund also. Holder, zuvor als Undercovercop bei der Drogenfahndung im Einsatz, sollte ja eigentlich die Dienststelle von Linden übernehmen, doch ihr letzter Tag bringt eben jenen Fall des toten Mädchens, den sie lösen muss bevor ihr Chef sie nach San Francisco in ein neues Leben entlässt. Eine Serienepisode bedeutet ein Tag Ermittlungen und jeder Tag führt in Lindens Privatleben zu neuen Problemen. Die kurz bevorstehende Hochzeit mit ihrem Freund Rick (Callum Keith Rennie, Die Karte meiner Träume) sollte ein neues Highlight bringen aber Linden muss die Abreise immer wieder verschieben. Hartnäckig im Job aber als alleinerziehende Mutter eines 13-jährigen Teenagers überfordert bekommt sie Hilfe von einer Sozialarbeiterin, einer guten Freundin, die sie seit Jahren kennt und die ihr bezüglich des Sorgerechts für ihren Sohn oft geholfen hat. Es werden in jeder Folge aber nicht nur die privaten und beruflichen Probleme der Ermittler geschildert sondern auch derer, die von dem Mord an Rosie Larsen direkt oder indirekt betroffen sind.

Natürlich die Eltern (Michelle Forbes, Brent Saxon), die unterschiedlich mit dem Verlust umgehen und Schwierigkeiten haben gemeinsam zu trauern. Und der ehrgeizige Stadtpolitiker Richmond (Billy Campbell, The Rocketeer), der deshalb in den Fall involviert ist, weil die Leiche im Kofferraum eines Wagens gefunden wurde, der auf sein Büro zugelassen ist. Zehn Regisseure inszenieren diese erste Staffel, darunter auch prominente Namen wie Agnieszka Holland (Hitlerjunge Salomon), Brad Anderson (The Machinist) oder Patty Jenkins (Monster). Ed Bianchi, der u.a. mehrere Episoden für Boardwalk Empire, Bates Motel, Magic City und Deadwood inszenierte, darf hier dreimal ran. Alle Sorgen gut dafür, dass man als Zuschauer interessiert und aufmerksam die Tätersuche mit all ihren Wendungen verfolgt. Action und Verfolgungsjagden, da bleibt man dem Vorbild treu, gibt es auch hier nicht. Das regnerische Seattle bietet aber auch so genügend Schauwerte und insbesondere Kinnamans Auftritt als lässiger Vielquatscher, der auch so seine kleinen Geheimnisse hat, bietet einen interessanten Kontrast zur gefasst wirkenden, stets ihren Nikotinkaugummi kauenden Mireille Enos.

Blu-ray (StudioCanal, Code B, 566 min) - seit 11.09.2014 im Handel

Das deutsche Blu-ray-Set im Vertrieb von StudioCanal (3 Discs). Beigelegt ist ein 4-seitiger Episodenführer (13 Ep.) mit jew. kurzer Inhaltsangabe. Disc-Case steckt im Kartonschuber.

Bild: 1.78:1 /1080p (16x9); gut
Untertitel: Englisch (für Schwerhörige), deutsch (optional zuschaltbar)
Ton: DTS 5.1 Englisch; gut (zusätzlich: DTS 5.1 Deutsch)
Extras: Episode 13 in einer etwas längeren Fassung, Deleted Scenes.

Auch in der US-Variante ist The Killing noch gut gespielte, spannende Krimikost. Die Staffel mit einem Cliffhanger zu beenden war aber nicht die beste Idee und sorgte in Amerika unter Fans bei Erstausstrahlung für Unmut.

Text © Markus Klingbeil
28.09.2014

The Killing - Season 1

USA 2011. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 566 Min Bildverhältnis: 1.78:1 TV-Start: 03.04.2011 (US). Budget: n/a Regie: Patty Jenkins, Ed Bianchi (3), Gwyneth Horder-Payton, Jennifer Getzinger, Phil Abraham, Agnieszka Holland (2), Daniel Attias, Nicole Kassell, Keith Gordon, Brad Anderson. Drehbuch: n/a Kamera: Peter Wunstorf u.a. Schnitt: Amy E. Duddleston u.a. Musik: n/a Darsteller: Mireille Enos, Billy Campbell, Joel Kinnaman, Michelle Forbes , Brent Sexton, Kristin Lehman, Callum Keith Rennie, Annie Corley.
Suchen || FAQ || Impressum || Sitemap
© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih