Lethal Weapon 4

Nach einigen Jahren des Wartens ist es nun wieder soweit: Murtaugh und Riggs, die Crash-Cops aus L.A. -erstmals namentlich im Jahre 1987 erwähnt- sind wieder zurück. Unter der bewährten Regie von Richard Donner (Lethal Weapon 1-3) und mit der vertrauten Crew aus Teil 3 macht sich wieder ein Actionfilm auf, das Sommerloch zu stopfen.

In den USA verdrängte Lethal Weapon 4 vom Start weg mit einem Einspielergebnis von 34 Mio. Dollar am ersten Wochenende den eine Woche zuvor gestarteten Asteroiden-Kracher Armageddon von Platz 1 der Kinocharts! Bei uns hat Armageddon noch zwei Wochen Gnadenfrist (noch haben die deutschen Multiplex-Kinos auf die richtige Karte gesetzt; am Startwochenende haben sich 1,2 Mio. Kinogänger vom Weltuntergangsszenario in den Bann ziehen lassen), aber wer weiß schon wie groß die Lethal-Weapon Fan-Gemeinde hierzulande ist?

Mel Gibson, Danny Glover und Joe Pesci merkt man den Spaß, den sie bei den 2-monatigen Dreharbeiten des 90 Mio. Dollar Spektakels hatten während der gesamten 120 Minuten Spielfilmlänge an. Riggs (Mel Gibson) und Murtaugh (Danny Glover) haben es diesmal mit den berüchtigten chinesischen Triaden zu tun. Zufällig (uups, wirklich nur ein Zufall??) stoßen Riggs, Murtaugh und Leo "Okay,okay" Getz (Joe Pesci) bei einer nächtlichen Bootstour auf ein chinesisches Schmugglerschiff.

An Bord sind chinesische Familien, die sich für viel Geld ins gelobte Land Amerika schleusen lassen wollten. Diese unerwartete Konfrontation gibt natürlich Anlaß zu Schußwechseln in deren Verlauf einige fiese Bösewichter ihr Leben lassen und Murtaughs heißgeliebtes Boot versenkt wird. Dies ist nur der Auftakt zu einer Reihe sehenswerter Stunts ( diesmal hatte Mel Gibsons Stand-In wirklich viel zu tun) und Special Effects, denn natürlich sind die chinesischen Auftraggeber nicht allzu erfreut über den Zwischenfall im Hafen und suchen Vergeltung...und eine besondere chinesische Flüchtlingsfamilie, die Murtaugh bei sich zu Haus aufgenommen hat (...auch das Haus steht nicht mehr lange...).

Vergleicht man den vierten Teil mit den Vorgängern, so trifft man auf altbewährtes und nicht allzuviel neues. Riggs und Murtaugh kabbeln sich auch noch in den brenzligsten Situationen (z.B. in der explosiven Einstiegs-Sequenz, als ein Amokläfer wie wild auf die beiden sich hinter einem Auto versteckenden Cops schießt, während diese sich über bevorstehende Schwangerschaften unterhalten.... ...im Verlaufe dieser Sequenz wird man auch einen sich bis auf die Shorts entkleideten Danny Glover erleben, der im Regen wie ein Huhn herumspringt), Leo wird wieder nach Strich und Faden auf den Arm genommen....und und und (auch die Polizeipsychologin kriegt ihr Fett ab).

Es gibt Autoverfolgungsjagden mit einigen Karambolagen, Tanklaster fliegen in die Luft und man bekommt -wen wundert's- eine Menge rasant geschnittener Martial-Arts-Fights zu sehen, bei denen Capt.Riggs (ja wirklich, beide werden kurzfristig zu Captains befördert um sie von der Straße wegzubekommen -"insurance doesn't cover any more") sehr viel einstecken muß bevor es dann zum phasenweise recht brutalen , und noch dazu regenüberströmten Showdown kommt.

Freunde der ersten drei Teile werden auch bei dieser Fortzetzung ihren Spaß haben (notfalls mit Lachgas!! - wer sich den Film anschaut, der wird diese Anspielung verstehen) und sich beim Zusammenspiel von Gibson/Glover("We Are Not Too Old For That Shit") köstlich amüsieren (die 25 Mio. Dollar, die Mel Gibson dafür bekommen hat, dürften ihn wahrlich fröhlich stimmen). Zudem tritt auch eine sich tapfer wehrende Rene Russo auf, die als Schwangere zeigen darf, was in ihr steckt. Insgesamt vielleicht nicht ganz so gut wie Teil 2 und 3 aber dennoch ein würdiger Nachfolger.

[3/5]

Markus Klingbeil. 28.07.1998
Bilder (c) Filmverleih