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2014

Bilder © SquareOne Entertainment / Universum Film
*** Knock Knock
eli roth


Ein Familienvater ist übers Wochenende alleine zu Hause. Als zwei junge Frauen in Not um seine Hilfe bitten lässt er sie nicht im Regen stehen. Seine Freundlichkeit bringt ihn allerdings in eine unangenehme Situation.

Diese Geschichte handelt von einer Familie in der alles super zu laufen scheint. Ein glückliches Paar, sie Künstlerin, er Architekt, seit 14 Jahren verheiratetet, zwei Kinder, die alle auf Trab halten. Ein Wochenende am Strand ist geplant doch der Mittvierziger Evan (Keanu Reeves, Gefährliche Brandung, Matrix) muss noch an seinem aktuellen Projekt arbeiten und so müssen Frau und Kinder alleine los. Die Nacht bricht herein, der Himmel öffnet seine Schleusen und während Evan also vor seinem Computer brütet hört er plötzlich ein Klopfen an der Tür. Zwei junge Frauen mit durchnässter (spärlicher) Bekleidung, Genesis (Lorenza Izzo, Aftershock, The Green Inferno) und Bel (Ana de Armas, Blind Alley – Im Schatten lauert der Tod) sind ihre Namen, haben sich verlaufen. Ihr Ziel sei eine Party und weil das eigene Handy defekt sei wolle man mal kurz telefonieren um die richtige Adresse herauszufinden und gleich auch ein Taxi zu bestellen. Und wie sie ihn da so halb kichernd, ganz unschuldig tuend mit großen Augen ansehen, dürften bei jedem Zuschauer schon die Alarmglocken schrillen. Doch in unserem Protagonisten, domestiziert vom sexlosen Ehealltag, scheint der Beschützerinstinkt geweckt zu sein und so gibt es neben Bademänteln auch einen heißen Tee. Die zunehmend eindeutigen Avancen der Frauen überfordern den Familienvater schließlich doch und stellen ihn vor die Frage ob er der Versuchung nachgeben soll oder standhaft bleibt. So oder so ... in der Falle scheint er schon zu sitzen. Doch wie kommt er schadlos davon ?

Das Thema klingt abgedroschen, der Handlungsverlauf ist vertraut und große Überraschungen gibt es auch keine. Dass der amerikanische Horrorfilmer Eli Roth (Cabin Fever, 2002, Hostel, 2005, Hostel 2, 2007) hinter diesem Projekt steht – ein Remake des US-Thrillers „Tödliche Spiele“ (1977) - wundert vielleicht schon eher. Roth ist vor allem für drastische Schocks mit blutigen Effekten bekannt, die er in diesem Thriller hier aber deutlich zurückfährt. Vor einigen Jahre hat er durch die Bekanntschaft mit dem Regisseur Nicolás López die Liebe zu dessen Heimatland Chile entdeckt und dort ideale Produktionsbedingungen abseits von Hollywoodzwängen vorgefunden. Schon den umstrittenen Survival-Horrorstreifen „The Green Inferno“ (2013) hatte er im Dschungel Chiles gedreht, als Schauspieler unter López im Erdbeben-Horror „Aftershock“ (2012) gearbeitet und sich für „Knock Knock“ als Drehort Santiago de Chile ausgesucht – auch wenn die Handlung in Amerika spielt. Während Keanu Reeves als Hauptdarsteller bekannt sein dürfte – zuletzt hatte er nach einigen kommerziellen Flops mit „John Wick“ einen Überraschungshit gelandet – sind die beiden Gegenspielerinnen international noch wenig bekannt. Als gefährliche Verführung spielen Lorenza Izzo (sie heiratete den Regisseur nach den Dreharbeiten) und Ana de Armas sehr lebhaft und körperbetont und setzen mit ihrem ausgeflippten „Spielverhalten“ die nötigen Impulse um den trägen Auftritt von Reeves zu kompensieren. Der ist hier im Vergleich zu seiner vorigen Rolle als rachsüchtiger Profikiller kaum wiederzuerkennen.

Die auf wenige Figuren reduzierte Handlung sorgt auf engem Raum mit bewährten Mitteln für passable Thriller-Unterhaltung.

Text © Markus Klingbeil
21.12.2015


Knock Knock

USA/Chile 2014. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 99 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 09.10.2015 (US) 10.12.2015 (D). Budget: n/a Regie: Eli Roth. Drehbuch: Eli Roth, Nicolás López, Guillermo Amoedo. Story: Anthony Overman, Michael Ronald Ross.Kamera: Antonio Quercia. Schnitt: Diego Macho Gómez. Musik: Manuel Riveiro. Darsteller: Keanu Reeves, Lorenza Izzo, Ana de Armas, Ignacia Allamand, Aaron Burns, Dan Baily, Megan Baily, Colleen Camp, Antonio Quercia.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih