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2004
Bilder © Filmverleih
**** Kill Bill - Vol.2
quentin tarantino


Nachdem der Rachefeldzug von Uma Thurman letztes Jahr im Oktober begonnen hat findet er jetzt auf der Kinoleinwand seine Fortsetzung. Quentin Tarantinos Hommage KILL BILL an die Lieblingsgenres seiner Jugend geriet ja bekanntlich so ausführlich, dass sich dem japanischen Yakuza-Film im ersten Teil ausführlich gewidmet wurde und jetzt in Teil 2 das Hauptaugenmerk auf den chinesischen Kung-fu-Film und den klassischen Spaghettiwestern gelegt wurde.

Nachdem Uma Thurman, kurz ‚Die Braut' genannt bereits ihre Feinde Vernita Green (Vivica A. Fox) und O-Ren Ishii (Lucy Liu) beseitigt und eine Schar von japanischen Schwertkämpfern niedergemetzelt hat führt der nächste Weg zu Budd (Michael Madsen), dem Bruder von Bill und vor vier Jahren als Mitglied der ‚Deadly Viper Assassination Squad' mitbeteiligt am Hochzeitsmassaker. Budd ist mittlerweile ziemlich heruntergekommen, verdient sich sein Geld als Rausschmeisser in einem Stripclub und besäuft sich zumeist in seinem Wohnwagen.

Doch leichter wird es für ,Die Braut' deswegen nicht, denn auch Budd weiss, dass er der nächste auf der Todesliste ist und hat noch einige Tricks auf Lager. Und Erzfeindin Elle Driver (Daryl Hannah), die ja bereits ihre Chance hatte Die Braut zu erledigen und Bill selbst warten schon sehnsüchtigst.

Nach den Gewaltexzessen in Teil 1 mit fulminanten Actionszenen zwischen Uma Thurman und Vivica A. Fox und dem House-of-Blue-Leaves Gemetzel schaltet Tarantino jetzt wieder einen Gang zurück und gibt den verbalen Fähigkeiten seiner Protagonisten weitaus mehr Raum und auch die Actionszenen werden auf jugendfreies Mass zurückgestutzt.

Tarantinos Trademark sind ja die verschachtelten Strukturen, eine geradlinige Erzählweise findet sich in seinen bisherigen Filmen nicht und dem bleibt er sich auch treu. In mehreren Flashbacks, die zum einen wieder in s/w gehalten sind oder grobkörnig dargestellt werden, bekommt man mehr Informationen zur Geschichte Der Braut, ihrer Liebe zu Bill, ihre Ausbildung zum perfekten Killer, aber auch die Geschehnisse, die sich kurz vor dem Massaker in der Kappelle abgespielt haben.

Es gibt zwar viel Dialog, dem eigentlichen Lieblingskind Tarantinos - insbesondere David Carradine gibt schier endlose lange Erzählungen zum Besten (Stichwort: Supermann-Story) doch auch die Actionszenen haben es in sich: Ein weiterer klasse Catfight, diesmal zwischen Uma Thurman und Daryl Hannah, die Kung-Fu-Trainingssequenz, die Bestandteil eines jeden klassischen alten Kung-Fu-Streifens ist. Ausserdem wird die Braut wie in bester B-Film-Tradition à la Roger Corman lebendig begraben.

Gerne bedient sich Tarantino auch klassischer Kameraeinstellungen, seien es die Bilder vom Kung-Fu-Training oder der Wanderung der erschöpften Rächerin durch hitzeflimmernde Wüstenlandschaften. Dazu noch die passende musikalische Untermalung (für den Westerninput erklingen Score-Ausszüge von Meister Ennio Morricone, die er damals für die Dollar-Trilogie schrieb).

Betrachtet man nun beide Teile von KILL BILL zusammen, so bleiben doch vor allem die herrvorragenden von Martial-Arts-Meister Yuen Woo Ping (IRON MONKEY) choreographierten Kampfszenen in Erinnerung (stellvertretend die ‚House of Blue Leaves'-Sequenz) und man hat den Eindruck, dass Tarantino bei Teil 2 nach dem hohen Tempo, das er vorgelegt hat, ewas die Luft ausgeht.

Die langen Dialoge und Monologe und die etwas enttäuschende finale Auseinandersetzung zwischen Uma Thurman und David Carradine können den hohen Entertainment-Faktor aus Teil 1 leider nicht herüberretten. Wer sich aber mit den verschiedenen Genre identifizieren kann, der wird auch bei diesem Genre-Mix gut unterhalten werden, denn der Enthusiasmus Tarantinos ist in jeder Einstellung zu spüren.

Verschiedenen Berichten zufolge plant Tarantino zum Ende des Jahres eine 4-Stunden-Version von KILL BILL in der dann beide Filme wieder vereinigt werden und Szenen aus der Japanversion (u.a. ist das in s/w gehaltene ‚House of Blue Leaves'- Gemetzel komplett in Farbe) integriert werden. Hinweise darauf gibt uns Tarantino schon im Abspann zu Teil 2 in dem alle Charaktere im Bild dem jeweiligen Schauspieler zugeordnet werden, angefangen mit den Akteuren aus Teil 1, die nicht in Teil 2 auftreten.

Die Lust auf Rachedramen ist ungebrochen. War sowohl KILL BILL Vol.1 im Oktober beim Start gleich die Nr.1 des US-Boxoffice so stieg jetzt auch Vol.2 mit 25.6 Millionen Dollar gleich von 0 auf 1 ein - allerdings wurde der Streifen eine Woche später von Tony Scotts Rachedrama MAN ON FIRE mit Denzel Washington vom Spitzenplatz verdrängt.

Die Erstveröffentlichung von KILL BILL Vol.1 auf DVD und ein Verkaufserlös von 40 Millionen USD (2 Millionen verkaufte Silberlinge umd Videokassetten) am ersten Verkaufstag zeigt zudem, dass der Tarantino-Hype sich auch auf dem US-Homevideo-Markt zahlenmässig niederschlägt und wir noch einige DVD-Veröffentlichungen erwarten können ehe das ultimative KILL BILL-Paket geschnürt ist.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 26.04.2004

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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