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1992
Bilder © HKL
*** Island of Fire
chu yen ping


Andrew (Tony Leung) ist zu Besuch bei seinem Mentor, dem er seine Karriere als Polizist zu verdanken hat. Dieser wird vor seinen Augen erschossen. Der Attentäter kommt bei einer anschliessenden Autoexplosion ums Leben. Ein Fingerabdruck aber, der sichergestellt werden konnte führt zur Identifizierung des Täters, einem Sträfling, der laut Akte vor 3 Monaten in einer Strafkolonie hingerichtet wurde. Andrew lässt sich kurzerhand selbst in diese Strafkolonie undercover einschleusen um herauszufinden wer hinter dem Mord an seinem Mentor steckt.

Im Knast angekommen wird er erstmal ordentlich vermöbelt bevor er sich daran machen kann Informationen zu sammeln und die unterschiedlichen Insassen zu überprüfen. Knastkönig ist Lucas (Jimmy Wong Yu), der aufgrund seiner mentalen Stärke allen anderen und den Wärtern haushoch überlegen ist und den grossteil der anderen Knastinsassen hinter sich weiss. Die Gefängnisleitung versucht ihn mit Einzelhaft und sonstigen Strafaktionen erfolglos gefügig zu machen. Sammo Hung ist der Ausbrecherkönig. Schon einige Male hat er die Haftanstalt ohne Erlaubnis verlassen. Er macht sich immer auf dem Weg zu seinem Sohn, so dass die Wärter ihn schnell wieder einfangen. Steve (Jackie Chan) ist ein Meister im Billiard.

Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände liegt seine Freundin mit einer lebensbedrohlichen Nierenverletzung in der Klinik. Bei dem Versuch Geld für die Operation zu organisieren ersticht er den Bruder von Gangster Li in Notwehr. Trotzdem wird er ins Straflager geschickt. Li (Andy Lau) will aber Blutrache für seinen Bruder und da seine Leute es nicht schaffen Steve im Gefängnis zu beseitigen lässt Li sich selbst von einem korrupten Cop in eben dieses Straflager einsperren. Die Gefängnisleitung toleriert solche Arten der Auseinandersetzung und die Wetten sind am laufen ... Letztendlich müssen sich die Häftlinge entscheiden ob sie sich - zum Vergnügen der Wärter - gegenseitig die Schädel einschlagen oder sich gegen die Methoden der Wärter und der Gefängnisleitung auflehnen.

ISLAND OF FIRE ist nicht der übliche Jackie Chan Film. Es heisst sogar, dass dies der umstrittenste Film seiner Karriere sei. Richtig ist, dass Jackie Chan hier nur eine Nebenrolle spielt und der eigentliche Hauptdarsteller des Films, der letzlich den Anfang und das Ende der Story zusammenknüpft, ist Tony Leung. First Credit geht aber an Jackie Chan und Andy Lau. Sie waren halt Anfang der 90er Jahre schon Stars und grosse Namen ziehen ja bekannterweise eher die Massen an. Regisseur Chu Yen Ping versucht in seinem Film mehrere Erzählstränge zu verbinden. Knotenpunkt ist das Straflager. So wird erst die Geschichte des Undercover-Cops erzählt, der ja mit einem Motiv freiwillig in den Knast geht.

Erst nach etwa 20 Minuten taucht Jackie Chan auf und man verfolgt den unglücklichen -aber Kampfszenen-reichen- Weg in den Knast. Es folgt ein Exkurs der Sammo-Hung Vater-Sohn-Geschichte und zwischendurch werden die atmosphärischen Spannungen zwischen Wärter und Insassen mit durchaus amüsanten Episoden geschildert. Die oftmals längere Abwesenheit einer oder mehrerer der 4 Hauptakteure wirkt allerdings etwas irritierend und trägt nicht gerade dazu bei sich mehr auf den Charakter einzulassen so dass die Personen sehr oberflächlich gezeichnet sind. Zudem hat man den Eindruck, dass Leungs Mission zeitweilig überhaupt keine Rolle spielt und erst die letzten Minuten im Film erinnern wieder daran warum er überhaupt in den Knast gegangen ist.

Leider kann sich Regisseur Ping nicht so recht entscheiden ob er nun einen harten Gefängnisfilm oder eine Knastkomödie drehen wollte. Etwas mehr von dem einen und etwas weniger von dem anderen wären da sicher nicht schlecht gewesen. So wird man zwar unterhalten aber spannungsmässig herrscht da eher Flaute zudem die Enthüllung der Drahtzieher des Mordes an Andrews Mentor dann auch nicht mehr so interessiert. Gut gemacht sind aber die Fightszenen, die im grossteil dann doch dank Jackie Chan ablaufen und Andy Lau als seinen fiesen Gegner kriegt man auch nicht alle Tage zu sehen.

Überraschend auch, und das dürfte auch ein Grund dafür sein, warum man ISLAND OF FIRE als Jackies kontroversen Film sieht, ist die Tatsache, dass er hier nicht der freundliche Kerl von nebenan ist, der auf Klamauk aus ist. Hier geht er handfest zur Sache, tötet mit der Schusswaffe und muss die daraus folgenden Konsequenzen tragen. Was aber am schwersten nachzuvollziehen ist, ist die Idee Andy Lau höchstpersönlich in den Knast einsperren zu lassen um seinen Bruder zu rächen.

DVD (HKL, PAL, RC 2)

Bild und Ton:
Die DVD wird im 1.77:1 anamorphem Bildformat präsentiert. Das Alter des Films sieht man ihm an. Kratzer, Fussel, teils etwas ausgewaschene Farben. Aber HKL hat trotzdem ein ansprechendes Bild gezaubert. Zu Schade auch, dass oftmals Filme nicht ordentlich gelagert werden. Wie gewohnt spendiert uns HKL neben einer englischen Synchronfassung auch wieder den Originalton in Mandarin. Die Untertitel sind in weisser Schrift und optimal zu lesen.
    Menügestaltung:
Nicht ganz so spektakulär wie bei anderen HKL-Veröffentlichungen aber durchaus ansprechend. Hintergrundmusik läuft fast durchgängig. Die Kapitelübersicht ist nicht dynamisch. Der Film ist in 30 Abschnitte eingeteilt.
    Extras:
Neben dem Originaltrailer (mit englischen UT) und dem UK-Promo-Trailer gibt es noch eine Interview Gallerie (leider ohne Statement von Jackie Chan) mit Regisseur Chu Yen Ping, der sich sehr auskunftsfreudig gibt und Einblicke in die Produktion gibt. Desweiteren äussert sich Darsteller Jimmy Wong über verschieden Filme seiner langen Karriere und auch Sammo Hung gibt einige Anekdoten zum Besten. Die Qualität der Aufnahmen ist nicht optimal aber zufriedenstellend.
    Leider gibt's keinen Audiokommentar. Schade, da doch Filmexperte und Jackie-Chan-Kenner Bey Logan sicher etwas mehr Einblicke zum Film hätte liefern können. Dafür dass ISLAND OF FIRE so besonders aus Jackies Karriere herausgestellt (Covertext: ".... the most hard-hitting and controversial movie of Jackie Chan's prolific career.") wird hätte man da doch etwas mehr Hintergrundinfos erwarten können.
    Wer Zeit hat kann sich noch mit Jackies Werdegang beschäftigen. In 36 Minuten und 6 Kapiteln erzählt ein Sprecher anhand der ablaufenden Texttafel die Erfolgsgeschichte des Actionstars. In einem Nebensatz wird auch erwähnt, dass Jackie wegen Jimmy Wong Yu einen Part in ISLAND OF FIRE angenommen hat. Zudem finden sich in der Deleted Scenes Gallery noch 9 Szenen (ca. 30 min), die in der Taiwanesischen Filmversion enthalten waren für den Internationalen Vertrieb des Films wie er auch auf dieser DVD vorliegt aber nicht oder in anderer Form verwendet wurden. Wie üblich finden sich noch Trailer zu anderen Hongkong Filmen auf der DVD.

Solides Gefängnisdrama. Gute Präsentation von HKL.



Text © Markus Klingbeil
VÖ: 05.04.2002

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih