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2008
Bilder © Universal Pictures International
** Die Insel der Abenteuer
jennifer flackett, mark levin


Auf einer abgelegenen tropischen Insel lebt Nim Rusoe (Abigail Breslin) mit ihrem Vater (Gerard Butler), einem Biologen. Als der sich alleine auf eine Expedition begibt und nicht zum vereinbarten Zeitpunkt zurückkehrt nimmt Nim per email Kontakt mit Alex Rover auf, einer fiktiven Romanfigur, den sie um Hilfe bittet. Hinter dem Pseudonym steckt aber die menschenscheue Autorin Alexandra Rover (Jodie Foster), die sich lieber in ihrer Wohnung einigelt und schon gar nicht eine beschwerliche Reise auf eine Tropeninsel antreten will.

Bei einer Geschichte für Kinder muss man es ja nicht so genau nehmen, da Schauwerte hier mehr zählen als Logik. Das meinen wohl Buchautoren und Filmproduzenten. Und wird das auch genau so umgesetzt, dann kommt dann so was wie ‚Die Insel der Abenteuer' heraus, einem Fantasiefilm um eine geheime Insel mit putzigen Wildtieren als Spielgesellen, regelmäßigen Proviantlieferungen aus zivilisierten Quellen, einer mit Internet und Stromversorgung ausgestatteten Behausung und natürlich Harmonie pur. Inselleben ist halt einfach toll und unbeschwert und nur böse Touristen mit gehobenen Ansprüchen, die das Paradies ungefragt entern sorgen für inszenierte Aufgeregtheit. Da kommt ein fiktiver Held gerade recht, eine Figur, die ausgerechnet mit der Physiognomie des Papas erscheint und mit der Romanfigurerfinderin, gespielt von einer hyperaktiven Jodie Foster, Zwiegespräche führt.

Nach dem Selbstjustizdrama ‚Die Fremde in dir' wollte Foster wohl mal einen Film drehen, der auch für Kids geeignet ist, nur so kann man sich die Wahl dieser Rolle erklären. Ihr bemühtes Spiel wirkt verkrampft und zu angestrengt ohne zu überzeugen. Auch Gerard Butler enttäuscht nach ‚P.S. - Ich liebe Dich' wieder einmal mit einer Rolle als Softie und man ist fast mehr irritiert von seiner miesen Frisur bei der Indiana-Jones- für-Arme - Interpretation als von seinem Handeln als sorgender und unter der Trennung vom Kinde leidender Vater. Die 12jährige Abigail Breslin, die seit ‚Little Miss Sunshine' Hauptrolle nach Hauptrolle ergattert, muss aufpassen, dass sie nicht durch ihre Omnipräsenz und die Wahl ihrer sich ähnelnden Rollen zur Nervensäge wird wie ihre 2 Jahre ältere Kollegin Dakota Fanning. Irgendwann ist Schluss mit lustig.

Die Message des Films wird einem in jeder Filmminute um die Ohren gehauen. Überwinde deine Grenzen, wie es die mit allerhand eingebildeten Krankheiten behaftete Romanautorin tut, und vor allem glaube an dich selbst und an die Kraft der Familie. Die kitschige-sentimentale filmische Inszenierung dieses 2002 veröffentlichten Romans von Wendy Orr setzt dabei dem Schöne-Welt-Gedanken noch die unerträgliche Krone auf. Wenn dann zur letzten Szene im Film U2s ‚A Beautiful Day' anklingt, dann werden sich die einen vor Lachen zerreißen und die anderen andächtig nicken. Denn nichts schöneres ist eine Familienidylle auf einer schicken Insel - solange sie keine Bösartigkeiten wie in der TV-Serie ‚Lost' beherbergt.

Außer der wunderbaren australischen Location gibt's bei dieser Kinderbuchverfilmung von ‚Nim's Island' wenig substantielles zu holen. Zu einfach, unbeschwert, kitschig und logikfrei präsentiert uns das Regieehepaar Flackett/Levin die Geschichte einer Halbwaise, die auf einer einsamen Insel mit Vater und tierischen Spielgesellen so vor sich hinlebt und nebenbei Daddy mit einer abenteuergeschichtenschreibenden Hypochonderin verkuppelt. Schöne langweilige Welt!



Text © Markus Klingbeil
VÖ: 20.06.2008

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih