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2006
Bilder © Verleih
*** The Fountain
darren aronofsky


Hugh Jackman (X-Men) verkörpert Dr.Tom Creo, einen Wissenschaftler, der wie besessen auf der Suche ist nach einem Heilmittel, der das Wachstum des Tumors im Körper seiner kranken Frau Izzi (Rachel Weisz, Der ständige Gärtner) stoppt. Der Heilungswahn stellt die Beziehung der beiden auf eine besondere Probe, denn je mehr Zeit Tom im Labor verbringt, desto weniger Zeit verbringt er mit seiner sterbenden Frau.

Nachdem der Film letzten September beim Filmfest Oldenburg gezeigt wurde, ist festzustellen, dass es keinen Anlaß zum Ausbuhen gibt (wie bei der Weltpremiere beim Filmfest in Venedig geschehen) noch kann man THE FOUNTAIN als Meisterwerk bezeichnen. Es ist sicher nicht der beste Film des Jahres 2006 (nicht einmal nahe dran). Regisseur Aronofsky bedient sich einer gewöhnlichen Geschichte - ein Mann ist verzweifelt, weil er bald seine an einem Tumor erkrankte Frau verlieren wird - und gibt ihr eine ungewöhnliche Verpackung, die die Story für die Massen schwerer zugänglich macht, sich dadurch aber wohltuend vom Hollywood-Einheitsbrei abhebt.

THE FOUNTAIN hat nicht die Stärke wie Aronofskys letzter Film REQUIEM FOR A DREAM, er schafft es nie so zu berühren und gleichzeitig zu verletzen wie letztgenannter, dem man eher das Meisterwerk-Etikett verleihen könnte. Die esoterischen, spirituellen und religiösen Elemente, die Aronofsky benutzt um seine Geschichte der Suche nach Unverwundbarkeit und ‚ewigem Leben' zu erzählen, sind schwer zu verdauen. Vielleicht muss man mehr an diese Dinge glauben sonst hat die Geschichte eher einen Märchen-Charakter. Aronofsky versucht die Grundhandlung auch mit anderen Mitteln interessanter zu machen, indem er z.B. die konventionelle chronologische Abfolge der Ereignisse durcheinanderwirbelt und wie ein noch zu lösendes Puzzle behandelt. Dass so mancher Zuschauer dabei die Orientierung und/oder das Interesse verliert ist gut möglich.

Der Film hat seine Stärken gerade in den Szenen, wenn Hugh Jackmans Charakter unmittelbar versucht seine geliebte Ehefrau zu retten und man hautnah die Emotionen der beiden Protagonisten erfährt. Solche Momente hätte Aronofsky häufiger in Variationen einbauen sollen, z.B. ist die Szene in der Badewanne besonders in Erinnerung, denn man kann förmlich die Todesangst spüren, wenn man in die Augen von Rachel Weisz blickt, als sie feststellt, dass ihr Körper ihr nicht mehr gehorcht. Aronofsky arbeitet viel mit visuellen Effekten bei den verschiedenen Erzählebenen. Diese Effekte sind nicht schlecht gemacht - die am visuell beeindruckendste Szene ist sicher die mit den zeitrafferschnellem Wachstum der Pflanzen gegen Ende des Film - aber man wird fast einem Effects-Overkill ausgesetzt. Weniger wäre da an manchen Stellen mehr gewesen.

THE FOUNTAIN verdient es einmal gesehen zu werden, vor allem wenn man gerne mal Stories anders erzählt bekommen möchte, fernab der tradtitionellen narrativen Struktur und wenn man was übrig hat für eine Mixtur aus religiösen Glauben, Spiritualität, Science -Fiction und Puzzlespiel. Vor allem bietet THE FOUNTAIN Diskussionsanreize, die offenbaren, dass verschiedene Interpretationen des vorliegenden Stoffes und seiner Präsentation möglich ist. Und das ist wahrlich nicht das schlechteste was man über einen Film sagen kann. Das Wunschprojekt von Aronofsky - er beschäftigte sich sieben Jahre gegen alle Widerstände mit der Realisierung von THE FOUNTAIN - zeigt interessante Ansätze, verliert sich aber in Special Effects und überfrachtet seine Grundstory mit einer schwer verdaulichen Mixtur aus Religiosität, Spiritualität und Science-Fiction.


Text © Markus Klingbeil
13.09.06 (englisch) / 06.02.07 (deutsch)

The Fountain

(The Fountain)

USA 2006. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 97 min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: 22.11.2006 (US) 18.01.2007 (D) Budget: 35 Mio. USD Einspiel: 10 Mio. USD (USA) 15.6 Mio USD (weltweit) Regie: Terry Gilliam. Buch: Darren Aronofsky, Ari Handel. Kamera: Matthew Libatique. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: Hugh Jackman, Rachel Weisz, Ellen Burstyn, Fernando Hernandez.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih