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2007
Bilder © Verleih
**** Le Grand Chef
jeon yun-su


Zwei Spitzenköche treffen nach Jahren wieder bei einem Wettbewerb aufeinander. Damals fiel einer der beiden bei dem damaligen Arbeitgeber nach einem Zwischenfall in Ungnade und zog sich aufs Land zurück. Jetzt aber besteht die Chance sich zu rehabilitieren.

Dass in der Haut, in der Leber und den Eierstöcken des Kugelfisches ein tödliches Nervengift steckt und Menschen bereits an den Folgen der Einnahme geringer Mengen sterben können ist wohl allgemein bekannt. Erschreckend daher, dass einem Meisterkoch bei der Zubereitung ein solch grober Fehler unterläuft, dass eben jenes Gift noch in der präsentierten Speise enthalten ist und die Kritiker dadurch beinahe über die Klinge springen lässt. Das würde wohl Vincent Prices Figur in "Theater des Grauens" gefallen, hat in dieser Komödie über koreanische Essenskultur aber nur zur Folge, dass sich einer unserer Protagonisten aufs Land zum leicht demenzkranken Opa zurückzieht.

Gespielt wird dieser sein Talent wegwerfende Bursche von Kim Kang-woo ("Rainbow Eyes"), der fortan lieber seine Öko-Produkte auf dem Dorfmarkt verhökert und sich dabei pudelwohl fühlt. Bis eines Tages ein guter Bekannter, Chef eines TV-Senders, vorbeischaut, ihm seine Angestellte (Lee Ha-na) aufs Auge drückt um ihn zum Mitmachen an einem besonderen Kochwettbewerb zu bewegen. Als Gewinn winkt das Messer des königlichen Kochs Koreas von 1923, der sich damals weigerte für die japanischen Besatzer zu arbeiten und vergiftet wurde. Das Unrecht von damals soll jetzt also wieder gutgemacht werden und das Messer an den besten koreanischen Koch, ermittelt durch einen vom TV begleiteten Wettbewerb, übergeben werden.

Kaum verwunderlich kommt es nun zum Duell zwischen dem sympathisch-zurückhaltenden Sung-chan (Kim Kang-woo) und dem überheblich-hinterhältigen Bong-Joo (Lim Won-hie, "Dachimawa Lee"). Letzterer hat schon seit Kindstagen mit einem enormen Erwartungsdruck zu kämpfen, als ihn sein Großvater zum Nachfolger seines Spitzenrestaurants aufbauen wollte. Viel mehr Hintergrund liefert uns der Film allerdings nicht, dafür wird umso mehr Zeit in die Lebensgeschichte von Sung-chan und den Personen, die ihn beim Wettbewerb unterstützen investiert. Flashbacks reichen dabei nicht nur fünf Jahre zurück als das Malheur mit dem Kugelfisch passierte sondern sogar bis in die 20er, wenn wir erfahren was damals wirklich mit dem ursprünglichen Besitzer des zu gewinnenden Kochmessers passiert ist.

Hauptfokus liegt aber auf der Gegenwart in der sich Sung-chan von Runde zu Runde kämpft und leckere Gerichte zaubert, die schon beim Zuschauen Appetit machen, insbesondere wenn per multipler Splitscreen die verschiedenen Gerichte der Teilnehmer und ihre Methoden der Anrichtung vorgeführt werden. Wir lernen zudem auch wie wichtig Holzkohle fürs Essen ist! Aber Regisseur Jeon Yun-su zeigt nicht nur die schönen Resultate fachmännischer Arbeit sondern scheut sich auch nicht den ganzen Weg zu gehen. Und da steht am Anfang eben auch die lebendige Kuh, die zur Schlachtbank läuft um den vorgesehenen Lebenszweck zu erfüllen. Wer da allerdings schon grob mit seinem Arbeitsmaterial umgeht, der kriegt das später schon noch zu spüren. Tierschützer mögen kurz wegsehen.

Für die spaßige Komponente sorgt wiederum der Sidekick von Sung-chan aus seinem Dorf. Der muss seine Frau quasi vor jeder Kochrunde erst einmal austricksen, damit er seinem Freund überhaupt assistieren kann. Sie möchte nämlich lieber, dass er sich auf dem Feld um die Ernte kümmert. Hinzu kommt noch ein weiterer Geselle, diesmal der Helfer der Gegenseite, der auf der Suche nach der perfekten Nudelsuppe ist, wie er sie einmal während seiner Militärzeit genießen konnte. Der Schabernack bleibt hier aber in tolerierbarem Rahmen und lenkt nicht weiter vom eigentlichen Hauptprogramm ab. Eine Liebesgeschichte wird auch noch zart angedeutet so dass der Familienfilm perfekt ist.

Kochen bedeutet vieles aber auch seine Kultur nicht zu vergessen. Das lernt man bei dieser unterhaltsamen Komödie um zwei rivalisierende Profis aus der Gastronomie. Keine Frage! Dieser Zuschauer-Hit aus Korea ist äußerst bekömmlich.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 06.04.2010

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih