Frauen und Männer sind verschieden. Das haben uns schon zahlreiche filmische Aufarbeitungen gezeigt. Nicht anderes ist es bei Reha (Rani Mukherjee) und Karan (Saif Ali Khan). Schon beim ersten zufälligen Aufeinandertreffen am Flughafen Mumbai und dem gemeinsamen Flug nach New York muss sie seine plumpe Anmache ertragen.

Eine gemeinsame Erkundungstour beim Zwischenstopp in Amsterdam ändert nichts an ihrem Eindruck: Karan ist einfach zu respektlos - vor allem gegenüber Frauen. Und so trennen sich die Wege schnell wieder. Da wissen beide aber nicht, dass sie sich in den nächsten neun Jahren (und einige Frisuren später) noch das ein und andere Mal über den Weg laufen werden - kontinentübergreifend.

Dass Frauen und Männer keine Freunde seien können, weil immer die Liebe dazwischenkommt wissen wir spätestens seit Rob Reiners HARRY & SALLY (1989). Damals wurde sich gekonnt und pointenreich verbal gefetzt. In HUM TUM wird auf tiefschürfende Dialoge verzichtet und stattdessen beste leicht-lockere Unterhaltung serviert.

Garant dafür sind die beiden Hauptakteure in bester Spiellaune, die immer charmante Rani Mukherjee und der spitzbübische Saif Ali Khan (ihr letzter gemeinsamer Film war LOC:Kargil, 2003). Gute Nebendarsteller (Rishi Kapoor als Karans Weltenbummler-Vater, Kiron Kher als Rheas treusorgende Mutter) und Gastauftritte (Abishek Bachchan, Jimmy Shergill) vervollständigen das Ensemble.

Saif Ali Khan verkörpert überzeugend den immer den Frauen hinterherschauenden, nur für den Moment lebenden und bindungsunfähigen Lebemann während Rani Mukherjee den vernünftigen, realistisch denkenden, zielgerichteten, ernsten, aber nicht humorlosen Gegenpart spielt. Zwangsläufig kommt es zu Missverständnissen, die aber diesmal nicht in bollywoodtypischen überschäumenden Emotionsausbrüchen resultieren.

Damit die Geschichte nicht allzu konventionell gerät peppen Regisseur Kunal Kohli und sein Autor und Produzent Siddharth Anand den Filmverlauf mit eingeschobenen lustigen Comicsequenzen auf, die die emotionale Lage der Protagonisten widerspiegeln.

Gesungen (8 Songs) und getanzt wird natürlich auch - die exotischen Locations Paris und Amsterdam bilden dabei den malerischen Hintergrund. Beim Soundtrack finden auch Stücke westlicher Popkultur ihren Platz (z.B. Beyoncé). Erwähnenswert ist noch, dass es zwei Kussszenen gibt, die sonst im indischen Kino verpönt sind. Zwar nicht ganz so deutlich und ‚offensiv' wie es in westlichen Filmen üblich ist, aber immerhin geht man ein Stück weiter als normal.

Den nächsten gemeinsamen Auftritt von Rani Mukherjee und Saif Ali Khan gibt's demnächst in Siddharth Anands TA RA RUM PUM (2007).

DVD (Rapid Eye Movies, Code 2, PAL, 137 min)

Die DVD von REM bringt den Film im anamorphen (1:2,35)-Bildformat ohne sichtbare Schwächen. Der Ton liegt in den Sprachen DD2.0 deutsch und DD5.1 hindi mit optionalen deutschen Untertiteln (auch für die Songs) vor . Die Extras umfassen deleted scene, Musikvideo, Karaoke Songs, TV Clips und Kinotrailer. Das interaktive Menu ist optisch schön und thematisch angepasst aufbereitet. 1 DVD.

Hum Tum ist lockere Kinounterhaltung für die ganze Familie aus dem Hause Yash Chopra, eine amüsante light-Version von HARRY & SALLY mit gut aufgelegten Darstellern. REM liefert wieder eine gewohnt gute DVD.