Gary, ein Pilot (Christopher Ecclestone) verdächtigt seine Frau (Kate Hardie) ein Verhältnis mit einem anderen Mann zu haben. Nach einer Auseinandersetzung erleidet Gary einen Herzinfarkt, der ihn fortan zwingt im Rollstuhl zu sitzen. Er wartet auf ein Spenderherz. Marias (Saskia Reeves) Sohn Sean, ein talentierter junger Mann mit einer Zukunft als Profiboxer kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben ("he's braindead"), nur sein Herz kann gerettet werden. Unter dem ärztlichen Versprechen, das Herz einem Familienvater zu geben, willigt Maria zur Organentnahme ein. Gary ist der Glückliche und bekommt das Herz.

Fortan lebt er sein Leben viel intensiver, er treibt Sport und genießt jeden Augenblick seines neuen Lebens. Auch seine Frau scheint wieder zu ihm zurückzufinden. Gary ist aber auch neugierig, von wem er das Herz hat und stößt schließlich auf die schwer leidende Mutter. Diese ist ganz eigenartig berührt, als sie das Herz ihres Sohnes in einem fremden Menschen klopfen hört. Gary, der sehr dankbar für sein neues Herz ist, lädt Maria ein ihn und seine Frau zu besuchen. Doch bei diesem einen Mal bleibt es nicht. Maria drängt sich nun immer wieder in das Leben von Gary und seiner Frau, die ihr altes Verhältnis wieder aufgenommen hat.

Kritik

Heart beginnt wie ein Drama. Eine Mutter verliert ihr Kind. Ein anderer Mann ist Nutzniesser. Detailiert, fast wie in einer Dokumentation schildert Regisseur McDougall den Vorgang des Organtransports, der Herzverpflanzung und der Rehabilitationsmassnahmen fernab der Hektik, die in diversen US-Krankenhausserien ständig present ist. Anschliessend wird die Spannungsschraube angezogen, der betrogene Ehemann, die sich verzweifelt an "ihr" Herz klammernde Mutter und andere dramaturgische Kniffs lassen Heart plötzlich in das Thriller-Genre kippen was für alle Beteiligten blutige Folgen hat.

Etwas erinnert der Film dabei an Misery. Großartige Darsteller, allen voran Saskia Reeves und Christopher Ecclestone, verhelfen dem guten Script von Jimmy McGovern (Für alle Fälle Fitz) zu beeindruckenden Momenten. Leider hatte dieser klasse Film zum Zeitpunkt der Welturaufführung in Oldenburg noch keinen Verleih und es wäre schade, wenn sich keiner finden würde, der Heart auf die große Leinwand bringt.

[4/5]