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Titel:
- Harvard Man

Jahr:
- 2001

Land:
- USA

Starttermin:
- (US)
- (D)

Länge:
- -- min

Budget:
- xx million USD

Einspiel:
- xx million USD

Regie:
- James Toback

Buch, Screenplay:
-
-

Kamera:
- ???????

Darsteller:
- Adrian Grenier
- Sarah Michelle Gellar
- Eric Stoltz
- Rebecca Gayheart
- Joey Lauren Adams

Harvard Man

Inhalt

Alan Jensen (Adrian Grenier, CECIL B DEMENTED) ist Student in Havard. Zudem spielt er noch im z.Zt. wenig erfolgreichen Basketballteam der Universität. Dass er ein Verhältnis mit seiner Philosophie-Lehrerin (Joey Lauren Adams, CHASING AMY) hat, weiss niemand. Auch seine neue Flamme Cindy Bandolini (Sarah Michelle Gellar) weiss davon nichts. Als Alans Eltern durch einen Tornado ihr Haus verlieren und mittellos in einer Turnhalle übernachten müssen (die Versicherung zahlt solche Schäden nicht) will er ihnen helfen.

Er bittet Cindys Vater, eine lokale Mafiagrösse, um ein Darlehen. Dieser willigt scheinbar ein unter der Bedingung, dass Alan dafür sorgt, dass das nächste Basketballspiel seiner Mannschaft verloren geht. Cindy gibt ihm 50.000 $ vor dem Spiel und den Rest soll er nach dem Spiel bekommen. Dass Cindy auch eigene Interessen hat wird jetzt deutlich als sie auf eigene Rechnung 200.000 $ auf das Spiel setzt. Es läuft soweit auch alles gut, Alan versaut den entscheidenden Wurf und sein Team verliert. Er bekommt die restliche Kohle, fliegt zu seinen Eltern und die Sache ist erledigt.... wären da nicht die Versuchung nach getaner Arbeit Drogen, genauer gesagt LSD, zu konsumieren, die Alan von einer Studienkollegin zugesteckt bekommen hat.

Und das FBI sieht jetzt die Chance anhand dieses Wettbetruges Mafiaboss Bandolini eine Straftat nachzuweisen und ihn hinter Gitter zu bringen. Pech für das FBI, dass Alan etwas zu viel LSD konsumiert hat um sich 'frei zu fühlen' und sein 'Bewusstsein zu erweitern' und dass damit aus ihm zunächst keine verwertbare Aussage herauszuholen ist. Das Netz zieht sich jedoch immer enger um den Bandolini-Clan, denn auch das Töchterchen wird vom FBI bedrängt und man kann sich denken wie solche Kreise auf Verräter reagieren... wenn alles normal läuft.

Kritik

Sarah Michelle Gellar hat sich mit BUFFY bereits schon seit geraumer Zeit im TV-Geschäft etabliert und auch im Spielfilm-Bereich (ICH WEISS WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST, SCREAM 2, EISKALTE ENGEL) mittlerweile Fuss gefasst. Mutig spielt sie hier gegen das saubere Image der ehrlichen, hilfsbereiten, romantischen Heldin; gibt sich sehr freizügig und wagt sich sogar damit noch weiter als sie es in EISKALTE ENGEL getan hat. Als sexy Biest wird sie sogleich im Vorspann eingeführt, der sie in einer Split-Screen- Montage zwischen Basketballsequenzen und Bilder von der Harvard-Universität beim wilden Sex zeigt.

Überraschenderweise ist HARVARD MAN kein straighter Mainstream Film, der sich nur mit einem manipulierten Spiel, Wettbetrug und deren Konsequenzen beschäftigt, sondern bringt mit dem LSD-Drogen-Plot, dem auch noch eine zentrale Rolle eingeräumt wird, ein interessante Wendung in die Handlung. Wie zu lesen war hat Regisseur Toback eigene Erfahrungen genutzt um dem surrealen, schrägen Drogenexperiment seine eigenwillige Bildsprache zu geben. Es herrscht eine verzerrte Optik vor. Da stimmen dann nicht mehr die Proportionen von Nase, Augen, Mund und das ganze verzieht sich zu einer bedrohlichen aber auch komisch anzuseheneden Fratze.

Häuser und Bäume biegen sich und machen scheinbar einen Knicks, eine Frau im Adamskleid entsteigt urplötzlich aus einem Gemälde und am schlimmsten sind die lauten umherschwirrenden Gesprächsfetzen, die das Trommelfell bombardieren (noch konsequenter und drastischer hat dies Darren Aranofsky in REQUIEM FOR A DREAM demonstriert). So rennt Alan dann hypernervös und planlos durch die Stadt und entwischt durch seine unkontrollierten, spontanen, nicht vorhersehbaren Handlungen ein ums andere Mal den beiden FBI-Undercover-Agenten, verkörpert von Eric Stoltz (KILLING ZOE) und Rebecca Gayheart (DÜSTERE LEGENDEN). Und auch diese beiden Charaktere sind keine Unschuldslämmer und haben ihre verwundbaren Stellen. Für komische Auflockerung sorgen zwei tumbe Mafioso-Vasallen, deren höchstes Ziel ist immer und überall cool auszusehen.

Der Plot mit seinen überraschenden Wendungen wird noch durch die Art und Weise der Kameraführung (z.B. wunderbare lange Kameraschwenks) und sogenannte Jump-Cuts unterstützt, d.h. Monologe/ Dialoge werden durch schnellen Wechsel der Perspektive zusammengesetzt und die Chronologie der Handlung wird das ein ums andere Male durcheinandergewirbelt indem das Resultat zunächst präsentiert und später durch Rückblenden-Schnipsel erläutert wird. Zudem trägt die superbe Besetzung, besonders hervorzuheben dabei Jungstar Adrian Grenier, zu dem äusserst unterhaltsamen und kurzweiligen Film bei. HARVARD MAN lief bereits im Frühjahr in Cannes und soll in Amerika erst im nächsten Jahr in die Kinos kommen.

[4/5]


Markus Klingbeil. 14.09.2001
Bilder (c) Filmverleih
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