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2000
Bilder © Eros International
*** Har dil jo Pyar karega ...
raj kanwar


Raj (Salman Khan) verlässt Goa um in Mumbai seinen Traum zu verwirklichen - ein berühmter Sänger will er werden. Er kommt bei einem Freund unter und merkt bald, dass man ohne Connections in der Musikbranche und ohne Geld für ein anständiges Demotape nicht weit kommt. Als er einer jungen Frau das Leben rettet scheint er sein Ziel aber über Umwegen doch noch erreichen zu können ... bis die Liebe dazwischenfunkt.

1998 spielte die gerade mal 20-jährige Rani Mukherjee in Karan Johars Blockbuster "Kuch Kuch Hota Hai - Und ganz plötzlich ist es Liebe" in ihrem erst dritten Film schon an der Seite von Megastar Shahrukh Khan und wurde einem größerem Publikum bekannt. In dieser zwei Jahre später gedrehten Komödie spielen die beiden auch wieder Seite an Seite - allerdings nur für wenige Minuten. Denn Star des Films ist Salman Khan (Kyon Ki), der in fast jeder Szene präsent ist und als junger Bursche namens Raj schnell Karriere machen will. Regisseur Raj Kanwar bedient sich für sein Handlungsgerüst dabei kräftig bei der charmanten Hollywoodkomödie "Während du schliefst" von 1995 in der Sandra Bullock einen bewusstlosen Mann rechtzeitig vor einem herannahenden Zug von den Gleisen zieht und im folgenden von der Familie des Geretteten ins Herz geschlossen wird.

Hier sind die Vorzeichen etwas anders, ein Mann - Salman Khan - hat die Qual der Wahl zwischen zwei schönen Frauen, gespielt eben von Rani Mukherjee, die Frau im Wachkoma, und Preity Zinta (Filmdebüt mit Dil Se zwei Jahre zuvor) als Janvi, der besten Freundin der Verunglückten. Wie auch in der US-Vorlage beginnt sich ein Lügengeflecht zu entwickeln, denn Poojas (Mukherjee) Eltern halten Retter Raj (Khan) für ihren unbekannten Schwiegersohn Romy und der lässt sie in ihrem Glauben, weil erstens der Papa ein schwaches Herz hat und zweitens für Raj sich jetzt die Türen für eine Musikkarriere öffnen. Bis es aber zum lebhaften Aufeinandertreffen von Raj, Pooja und Janvi kommt dauert es eine ganze Weile. Nach einer ersten halben Stunde, die uns zunächst den Protagonisten näher bringt kommt zwar Rani Mukherjees Figur ins Bild, ist aber bis auf eine Ausnahme (Song & Dance-Nummer) dazu verdammt noch weitere 90 Minuten still und mit offenen Augen im Bett zu liegen.

Dafür gönnt man dem Zuschauer nach einer Stunde mit Preity Zinta einen Gegenpol zum arg quirligen Salman Khan, der bis dahin durch seinen gestenreichen Auftritt den Film komplett für sich eingenommen hat. Leider übertreibt er es dabei ein ums andere mal so dass der knapp dreistündige Streifen zu oft mehr Klamotte als eine heitere romantische Komödie ist. Dazu tragen auch einige Nebenfiguren bei, wie der Onkel von Rajs Freund, der als Tölpel durch die Handlung irrt, sich um Geld betrügen lässt und auch noch mit ärztlich verordneten Elektroschocks malträtiert wird. Außerdem gibt es da noch eine Bande schlagkräftiger Schuldeneintreiber, die im Verlauf des Films immer wieder auftauchen aber von Raj ständig ausgetrickst werden. Etwas überflüssig wirkt das alles, die Handlung bringt das nicht voran und witzig sind diese Szenen auch nicht. Bleiben noch die von Farah Khan choreographierten Tanzszenen, die aber wie auch der Soundtrack nicht sonderlich mitreißen.

Der kurze Gastauftritt von Shahrukh Khan (für die Galerie) zeigt im übrigen cleveres Timing. Kurz vor der üblichen Pausenunterbrechung (obligatorisch in indischen Kinos) taucht er unvermittelt auf um auch gleich nach Beginn von Teil 2 wieder zu verschwinden. So kann man auch künstlich die Aufmerksamkeit des Publikums über die Unterbrechung hinaus erhalten.

DVD (Eros Entertainment, NTSC, codefrei, 169 Min)

Der Film wird im anamorphen Format gezeigt (2.44:1) mit dem Hindi-Ton in DD5.1. Untertitel sind in englischer Sprache verfügbar. Bei der Bildqualität sollte man nicht allzu viel Schärfe erwarten, immerhin muss man sich nicht von Schmutzpartikeln im Bild ärgern lassen. Extras gibt es auch - leider nicht englisch untertitelt. Im Making of (22 min) herrscht bei den Interviews mit Cast und Crew ein Mix aus Hindi und Englisch vor. Außerdem gibt's noch den Trailer zum Film.

Fast mehr Klamauk als man vertragen kann bietet diese Bollywoodkomödie mit einem aufgedrehten Salman Khan und den damals noch am Beginn ihrer Karrieren stehenden Rani Mukherjee und Preity Zinta als potentielle Liebespartner. Für Fans des Trios mag das einen Blick wert sein, für Gelegenheitsgucker gibt es bessere Alternativen als diese gemächlich vor sich hinplätschernde Hollywoodkopie mit seinen indischen Eigenheiten.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 11.07.2010

Har dil jo Pyar karega - Love can happen ... anytime

Indien 2000. Farbe. Originalsprache: Hindi. Länge: 169 Min. Bildverhältnis: 2.44:1 Kinostart: 24.07.2000 (IND). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Raj Kanwar . Lyrics: Sameer. Screenplay: Rumi Jaffery. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: Anu Malik, Surendra Singh Sodhi. Darsteller: Salman Khan, Preity Zinta, Rani Mukherjee, Kamini Kaushal, Paresh Rawal, Shakti Kapoor, Vinay Pathak, K.D. Chandran, Shahrukh Khan.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih