Block E ist der Todestrakt, auch "die grüne Meile" genannt. Dort ist der Arbeitsplatz des Wärters Paul Edgecomb (Tom Hanks, e-mail für Dich). Zusammen mit seinen Kollegen versucht er den zum Tode verurteilten Häftlingen mit Anstand zu begegnen und ihnen die letzten Monate vor ihrer Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl so normal wie möglich zu gestalten. Paul hält nichts von unbegründeter Härte. In der Regel verhalten sich die Häftlinge auch dementsprechend. Seine neuesten Schützlinge können unterschiedlicher nicht sein. Da wäre der unglaublich grosse, kräftige, aber ziemlich naive John Coffey (Michael Clarke Duncan, Armageddon), der sich in der Dunkelheit fürchtet und "Wild Bill" Wharton (Sam Rockwell, Celebrity), ein brutaler Gewaltverbrecher, der keine Gelegenheit auslässt Paul und seine Kollegen zu beschimpfen, zu bespucken und anzuspringen. Neben diesem unangenehmen Häftling plagt Paul aber, sehr zum Leidwesen seiner Frau, eine Harnleiterentzündung, die ihm das urinieren zur Höllenqual macht. Eines Tages geschieht etwas unglaubliches. Als Paul zu nah an John Coffeys Zelle tritt, packt dieser ihn mit der einen Hand am Kragen und mit der anderen an dessen Genitalien. Das Wunder geschieht, Pauls Beschwerden sind plötzlich verschwunden. Pauls Kollegen sind sehr skeptisch. Doch ihr Unverständnis verschwindet, als auch sie Zeuge eines Wunders werden. Als bei der Frau von Pauls Chef Hal ein bösartiger Tumor festgestellt wird, beschliessen die Wärter Coffeys Fähigkeiten zu nutzen.

Erneut verfilmte Regisseur Darabont meisterhaft einen Stoff von Stephen King. 1994 begeisterte er mit "Die Verurteilten" Kritiker und Publikum. Ebenso wie "Die Verurteilten" spielt sich die Handlung im Gefängnis ab, diesmal allerdings in der Todeszelle und im Jahr 1935. Der Film verzichtet auf laute Effekte, sondern schildert glaubwürdig die meist unspektakulären Stunden im Todestrakt. Wie zuletzt in Tim Robbins "Dead Man Walking" schont auch Darabont das Publikum nicht und man wird Zeuge verschiedener Hinrichtungen, die nicht immer planmässig verlaufen. Tom Hanks spielt die Rolle des aufrechten Wärters gewohnt überzeugend, auch die übrigen Darsteller stehen dem in nichts nach. Lohn sind vier Oscar-Nominierungen, darunter für den besten Film und für Michael Clarke Duncan als bester männlicher Nebendarsteller. Trotz drei Stunden Laufzeit ist "The green mile" nie langweilig und auch mit humorvollen Szenen wird trotz des schwierigen Themas nicht gegeizt.