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2001
Bilder © Verleih
** From Hell
albert und allen hughes


1888. Jack the Ripper streift des nächtens durch London und bringt Prostituierte auf brutalste und grausamste Art um. Inspector Fred Abberline (Johnny Depp) und Sgt. Peter Godley (Robbie Coltrane) sind immer einen Schritt zu spät und werden so mit den erschreckend blutigen Resultaten konfrontiert (so fürchterlich, dass selbst dem Pathologen übel wird). Abberline hat allerdings eine Gabe, die in diesem Fall nützlich sein kann: Im Opiumrausch (dem er seit dem Tod seiner Frau erlegen ist) hat er zukunftsdeutende Visionen. Eine Gruppe sog. 'Bordsteinschwalben' scheint besonders im Visier des Killers zu stehen, darunter die irischstämmige Mary (Heather Graham), zu der sich der Inspector hingezogen fühlt. Als Abberline allerdings den Verdächtigen in den oberen Gesellschaftsklassen vermutet -schliesslich lockt der Täter seine Opfer mit schmackhaften Weintrauben- , stösst er beim Polizeichef (Ian Richardson) auf Unverständnis und Ablehnung. Das Morden indes geht weiter ...

Die Greueltaten Jack the Rippers waren schon des öfteren Thema filmischer Ansätze und man konnte gespannt sein wie ein frischer, neuer Ansatz heutzutage aussieht. Leider ist das Resultat enttäuschend. Die Hughes Brüder bieten zwar optisch ansehnliches - die Rekonstruktion Londons gegen Ende des 19 Jhdts (in Tschechien) unter Anleitung von Setdesigner Martin Child (Shakespeare in Love) und die Kostümausstattung sind sehr gelungen, auch die Kameraarbeit von Peter Deming (Lost Highway) ist hier positiv zu vermerken - jedoch fehlt das, was man hier erwarten muss: Spannung. Die Geschichte plätschert 2 Stunden mehr oder weniger dahin und verzettelt sich in belanglosen Dialogen, die ab und an durch drastische Mordszenen unterbrochen werden. Wirklich erschreckend ist das dann aber nicht. Johnny Depp agiert nach Schema F und spult bloss sein Pensum ab. Die Inspectorrolle, die er unter der Regie Tim Burtons in dem Schauermärchen 'Sleepy Hollow' bravourös verkörperte, verkommt hier zum blassem Abziehbild.

Hinzu kommt noch die fast schon obligatorische Figur der Hure mit Herz - Heather Graham mit rotem Haar und im enggeschnürten Korsett - die mit dem ermittelnden Beamten anbandelt. Überraschungen sind hier nicht zu finden. Die Identifikation des Mörders ist nicht allzu schwer - wer genau hinhört, der erkennt ihn an der Stimme. Des Rippers pechschwarze Augen des Todes (wollen uns die Hughes-Brüder damit sagen, dass er jetzt in Mords-Stimmung ist ??!!) wirken eher unfreiwillig komisch als dass sie einem den geringsten Hauch eines Schauers über den Rücken jagen. Und das hier geschilderte Motiv kombiniert mit einer Verschwörungstheorie, die Königin Victorias Reich erschüttern könnte ist nicht wirklich beeindruckend sondern wirkt eher einfallslos. Wie es wirklich war ist jedenfalls bis heute nicht geklärt.

Letztendlich verkümmert 'From Hell' zum Belanglosen 'Jagd-den-Killer'-Film, der sich nur durch die gezeigten Gewaltakte aus dem Genre-allerlei etwas hervorhebt. Leider geht auch Depps East London Cockney Akzent, den er sich extra für diese Rolle angeeignet hat in der deutschen Synchronfassung verloren.

Text © Markus Klingbeil
28.02.2002

From Hell

(From Hell)

USA/UK/CZ 2001. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 122 Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: 19.10.2001 (US) 28.02.2002 (D). Budget: 35 Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: Albert und Allen Hughes. Buch: Alan Moore (graphic novel), Eddie Campbell (graphic novel). Screenplay: Terry Hayes, Rafael Yglesias. Kamera: Peter Deming. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: Johnny Depp, Robbie Coltrane, Heather Graham, Ian Holm, Ian Richardson, Jason Flemyng.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih