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2011
Bilder © TOBIS
(*) Fremd Fischen
luke greenfield


Darcy (Kate Hudson) will Dex (Colin Egglesfield) heiraten. Darcys beste Freundin Rachel (Ginnifer Goodwin) steht aber auch auf Dex, den sie schon länger aus früheren Unizeiten kennt, und springt mit ihm nach jahrelangem heimlichen Anschmachten endlich in die Kiste. Platzt nun die Heirat und findet sich die wahre Liebe für immer ?

Zunächst eine persönliche Anmerkung: Normalerweise sehe ich mir ja Filme komplett an aber in diesem besonderen Fall brach ich das Experiment "Fremd Fischen" nach 50 Minuten ab, weil die unerträgliche Geschichte keinen Anflug von Besserung versprach und - wichtig! - parallel bei einem Kongress eine Dokumentation über George Lucas' Trickschmiede ILM lief. Sonst hätte ich mich wohl durch die volle Laufzeit gequält. Also beziehen sich die jetzt anstehenden wertenden Zeilen nur auf die erste Hälfte des von Oscarpreisträgerin Hilary Swank (!) co-produzierten Films (insgesamt gab es acht Geldgeber/-beschaffer) und dem Leser sei geraten weitere andere Kritiken zu lesen, falls das Interesse am Film unbeirrbar hoch ist. Namentlich ist diese romantische Komödie ja gar nicht mal schlecht besetzt.

Kate Hudson (Bride Wars - Beste Feindinnen) und John Krasinski (Away we go - Auf nach irgendwo) haben ihr komödiantisches Talent in der Vergangenheit mehrfach bewiesen. Bei der eigentlichen Hauptdarstellerin Ginnifer Goodwin (TVs Big Love) hapert es vor allem am Bekanntheitsgrad und so ad hoc springt einem keine ihrer Nebenrollen als besonders beeindruckend in den Sinn. Regisseur Luke Greenfield ist auch kein Anfänger. Zwei Komödien hat er in den letzten 10 Jahren fürs Kino gedreht (Animal - Das Tier im Manne, The Girl next Door), zuletzt war er ausschließlich für das amerikanische TV tätig. Die Geschichte der komplizierten Beziehung zwischen Darcy, Dex und Rachel (mit Aussicht auf eine Vierecksbeziehung) ist eine Romanadaption, aufbereitet für die filmische Umsetzung von Jennie Snyder - die weiß wie man Drama/Komödie für TV-Serien zusammenrührt (zuletzt schrieb sie Serienfolgen für die Neuauflage von 90210). Aber Kino ist nun mal eine andere Liga.

Es gab vor vielen Jahren mal einen Film mit Julia Roberts - "Die Hochzeit meines besten Freundes" - der nicht nur gut besetzt (u.a. noch mit Cameron Diaz, Rupert Everett) sondern charmant und unterhaltsam war. Greenfields Film hingegen wirkt wie eine lieblose Kopie der Grundidee, die keine der Eigenschaften vorweisen kann, die eine gute Komödie auszeichnen. Ideenlos quält man sich von Szene zu Szene, liefert dümmliche Dialoge ab, die amateurhaft vorgetragen werden. Besonders nervt dabei das bisher ungenannte, aber leider nicht zu verschweigende Objekt der Frauenbegierde. Der talentlos spielende Colin Egglesfield (u.a. stehen vier Jahre Akteur-Erfahrung in der TV-Soap "All my Children" im Lebenslauf) stolpert mal ausdruckslos mal hilflos blöd-grinsend durch ein uninspirierte Handlung als wäre er auf der Suche nach einem Job als Unterwäschemodel. Die "Chemie" zu seinen beiden Filmfrauen stimmt zudem überhaupt nicht und das hätte der Regisseur merken müssen.

Auch Kate Hudson (mit Alkoholvorliebe) und John Krasinski (als wandelnder Schwulenwitz) können nichts retten sondern ergeben sich widerstandslos den Vorgaben ihres Spielleiters. Das Klammern an gute Nebendarsteller funktioniert hier mangels Vorhandensein bemerkenswerter, nicht nervender Nebendarsteller, nicht. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Protagonisten sind einem schon früh gleichgültig und damit schwindet auch das Interesse am Film exponentiell. Verrisse dieser vorgeblich romantischen Komödie hagelte es übrigens reihenweise von US-Kritikern und die werden sich den Film mehrheitlich wohl komplett angesehen haben.

Ärgerlich, schlimm unlustig, todlangweilig und erschreckend schwache Darsteller. Man kann nur abraten "Fremd Fischen" zu gehen.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 20.06.2011

Fremd Fischen

(Something Borrowed)

USA 2011. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 112 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 06.05.2011 (USA) 16.06.2011 (D). Budget: 35 Mio. USD Einspiel: 37.9 Mio. USD (USA) 55.8 Mio USD (weltweit) Regie: Luke Greenfield. Romanvorlage: Emily Giffin. Screenplay: Jennie Snyder. Kamera: Charles Minsky . Schnitt: John Axelrad. Musik: Alex Wurman. Darsteller: Ginnifer Goodwin, Kate Hudson, Colin Egglesfield, John Krasinski, Steve Howey, Ashley Williams, Geoff Pierson, Jill Eikenberry.
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