Bei einer Fahrt ins Krankenhaus unterläuft Geschäftsfrau Siu Tong (Sammi Cheng) ein Maleur, was in der Folge zu Schäden sowohl an ihrem eigenen Wagen als auch am Wagen von Gastronom Tung Choi (Tony Leung Chiu-Wai) führt. Hitzige Diskussionen folgen bevor man sich gemeinsam betrinkt und schließlich im Bett landet. Dumm nur, dass Tung bereits eine Freundin hat und diese Beziehung auch weiterführen will.
Sammi Cheng, die mit Johnnie Tos ‚Needing You' im Jahre 2000 in Asien zum Superstar ausgerufen wurde und seit dem wie am Fliessband arbeitete und bis 2005 in 15 (!) Filmen spielte (darunter eine Nebenrolle in der populären ‚Infernal Affairs'-Trilogy) spielt in ‚Fighting for Love' die quirlige Geschäftsfrau Siu Tong, der nach dem erwähnten One-Night-Stand nichts mehr gelingt. Z.B. wird sie von ihrer Firma gefeuert, weil sie eine Menge Geld in den Sand gesetzt hat.
Doch als dramaturgischer Kniff ist dies Regisseur und Drehbuchschreiber Joe Ma nicht genug, denn Siu Tong wird sogar vom eigenen Vater aus der Wohnung geworfen, weil die Arbeitsteilung im Haus nicht klappt und sie auch noch Vaters Hund beim Gassigehen ‚verliert'. Jetzt hätte die Geschichte vielleicht interessanter werden können, aber dadurch dass jetzt Tony Leung Chiu-Wai, der einen reichen Gastronom spielt - eine auf Familienrezept beruhende Sauce ist der Hit schlecht hin - zum Mittelpunkt des weiblichen Interesse wird quält man sich endlos lange mit einer immer belangloser werdenden Story herum, deren Ausgang ja jedem schon am Anfang klar ist.
Der Weg dorthin ist aber weniger spassig, Sammi Cheng spielt anfangs zu überdreht und zu lasch zum Ende hin - man fragt sich wie sie da eine Nominierung als beste Darstellerin bei den Hong Kong Film Awards bekommen konnte. Tony Leung bleibt blass und spult nur sein Pensum ab. Die gelegentlichen Slapstick-Einlagen, die durch Sammi Chengs Tolpatschigkeit entstehen wirken zu aufgesetzt, die dramatischen Sequenzen überzeugen ebenso wenig. Das war wohl nichts. Dabei hat der Film zwei, drei gute Szenen, wenn Tony Leung sich aus Rache dummerweise seinen Zeh blutig tritt oder Sammi Cheng kurzfristig Schwung ins Restaurant bringt. Doch diese Momente verpuffen wieder schnell im Mittelmaß. Und zu allem Überfluß kommt auch noch Tonys nervige Familie ins Spiel ...
DVD (Hong Kong, codefrei, NTSC, Universe)
Die DVD ist schon etwas älter und stammt noch aus den Zeiten als man von anamorphem Bildformat in Hong Kongs Industrie noch nichts wissen wollte bzw. die Kosten sparen. So ist das Breitbild (1.85:1) also NICHT anamorph und farblich etwas schwach auf der Brust. Immerhin kann man den Film trotzdem am 16:9-Fernseher ansehen (Zoom!), da die englischen Untertitel (da heissen die Protagonisten übrigens Deborah und Veg) im unteren Bild sind und nicht auf dem unteren schwarzen Balken wie es noch zu oft vorkommt. Der Ton liegt in DD5.1 kantonesisch und mandarin vor. Als Extras gibt's ein Making of (mit engl. UT !), Music Video, Stars Files (mit englischen Text), plus einige Trailer. Es handelt es hierbei um eine Scheibe, die auch mit hässlichem, einfallslosen Menudesign 'glänzt'. So wie es eben vor Jahren Standard war.
‚Fighting for Love' ist eine romantische Komödie über die Folgen eines One-Night-Stands, die in der Summe weder bei den vermutlich komisch gemeinten Szenen noch beim sparsamen ernsteren Teil überzeugt. Gelangweilt wirkende Hauptdarsteller spulen ihr Pensum ab und versuchen erst gar nicht mehr Leben in das schwache Drehbuch zu bringen.
