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1992
Bilder © BCI
** Fighting Fist
sonny chiba


Der japanische Undercover-Cop Takuma Todo (Shogo Shioya) wird zu einem Auftrag nach Hong Kong beordert, wo er die Brüder und den Sohn von Gangsterboss Jimmy Lee töten soll. Ziel ist es Lee selbst, der mittlerweile als seriöser Geschäftsmann posiert, aus der Reserve zu locken. Die lokalen HK-Cops Julia Cheng (Sibelle Hu) und Tai-Chei Wong (Chin Kar-Lok) sind über die Aktion nicht informiert und können das Massaker nicht verhindern. Das nimmt ihnen Lee übel und will Rache. Killer Gensho Sai (Ken Lo) soll dafür sorgen.

Anfang der 1990er war die beste Zeit von Actionstar Sonny Chiba ("Streetfighter", "Kill Bill- Vol.1") schon vorbei und so zeigte er sich nur noch sporadisch und in mittelmäßigen Produktionen - im TV als auch in Kinofilmen. Eine gute Nebenrolle hatte er aber noch z.B. in Kinji Fukasakus "Triple Cross" (1992). In "Fighting Fist" taucht Chiba nur in zwei Szenen auf, die zudem an drei verschiedenen Stellen untergebracht sind. Handkantenschläge teilt er nicht aus, beschränkt er sich doch darauf die ganze Geschichte mit den Auftragsmorden durch Cop Todo in Gang zu bringen.

Stattdessen nimmt er auf dem Regiestuhl Platz und versucht der überraschungsarmen, niedrig budgetierten Story mit ein paar Actionszenen den erforderlichen Schwung zu verleihen. Dies misslingt allerdings auch wenn sich mit Ken Lo, geschult durch seine Arbeit im Stuntteam von Jackie Chan, ein vielversprechender Martial-Arts-Kämpfer gegen Cop Shogo Shioya stellt. Der angekündigte Zweikampf der Widersacher mit ihren verschiedenen Kampfstilen entpuppt sich jedoch als wenig spektakulär und viel zu kurz. Vermutlich haben Zeit und eben Geld gefehlt um interessante Choreographien einzuüben. So wird häufig versucht über das Stilmittel Zeitlupe mehr aus den Szenen herauszuholen. Die eintönige Musik ist eher nervig.

Mit Sibelle Hu ist eine durch ihre Rollen in mehreren Actionfilmen (z.B. The Inspector Wears Skirts, My Lucky Stars) bekannte taiwanesische Schauspielerin mit an Bord, die als HK-Polizistin nach Yokohama reist um Todo festzunehmen. Im gesamten Film hat sie aber wenig zu tun und keine Möglichkeit zu glänzen. Es gibt eine Vielzahl Personen, die auftauchen und irgendwie miteinander zusammenhängen, aber keiner hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Chin Kar-Lok (Drunken Master 2) als Sidekick von Sibelle Hu wird besonders übel mitgespielt, verliert er doch sehr schnell im Filmverlauf Kopf und Hände, was den Härtegrad des Films kurzzeitig erhöht (später folgen dann noch Blutfontänen durch verletzte Arterien).

Die Action ist aber vielmehr ein 08/15-Geballere, die dieses B-Movie auch nicht mehr retten kann selbst wenn die Kameraführung der Herren Makoto Shingu und Ikuo Suzuki bemüht ist ein paar interessante Blickwinkel einzubringen. Zwei nette Filmverweise gibt's dann aber doch noch. Zum einen benutzt der von Ken Lo gespielte Killer Gensho Sai einen Schuh mit ausklappbaren Messerklingen wie einst Lotte Lenya in "Liebesgrüße aus Moskau". Für eine "Streetfighter"-Referenz greift Chiba auf das Röntgenbild zurück, wenn die Innereien von Gangsterboss Lee einem todbringen Schlag ausgesetzt werden.

DVD (BCI, NTSC, Codefrei)

Da hat wohl mal jemand in der Videokiste alter Actionstreifen gewühlt und sich gedacht, dass man das auch heute noch zu Geld machen kann. Die DVD-Vorlage von "Fighting Fist" stammt unverkennbar von einer Videoquelle, denn die Farben sind verwaschen und das Bild unscharf und schwammig. Könnte auch sein, dass der Streifen ohnehin für den Videomarkt konzipiert wurde und gar nicht auf Filmmaterial gedreht wurde. Immerhin gibt's das Werk im nicht-anamorphen Widescreen-Format (1.72:1) und japanischer Synchronfassung (ordentlicher Mono-Sound). Selbst die Szenen in Hong Kong sind alle in japanischer Sprache was anfangs etwas befremdlich wirkt, benutzen doch viele Hong-Kong-Filmen gerne die Dialekte. Die fest verankerten Untertitel auf englisch (nicht eingebrannt!) sind gut lesbar im unteren Bildrand platziert. Als Extra gibt's die Trailershow von Rarescope mit einigen Martial-Arts-Raritäten aus den 70ern. "Fighting Fist" kommt im Doppelpack mit einem anderen Sonny Chiba Film namens "Soul of Bruce Lee", der zu gegebener Zeit besprochen wird.

"Fighting Fist" wirkt wie ein billig heruntergekurbelter 08/15-Gangsterfilm, der nur für die Sonny-Chiba-Fans interessant sein dürfte, die wirklich alles vom Meister sehen wollen. Sein 2-Minuten-Auftritt vor der Kamera ist aber kaum der Rede wert.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 07.03.2009

Fighting Fist

HK/Japan 1992. Länge: 93 Min. Bildverhältnis: 1.72:1 Kinostart: - Budget: - Einspiel: -. Regie: Sonny Chiba. Screenplay: Masaru Yamamoto. Kamera: Makoto Shingu, Ikuo Suzuki. Schnitt: - Musik: - Darsteller: Shogo Shioya, Sibelle Ho, Ken Lo, Jiro Dan, Hiro Oikawa, Suguru Matsuda, Chin Kar Lok, Koji Miemachi, Kan Etoh, Akira Kin, Koji Kitao, Nobuo Yana, Sabura Daimonji.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih