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2007
Bilder © Maxximum Film und Kunst GmbH
*** Fightgirl Ayse
natasha arthy


Die junge Türkin Ayse (Semra Turan) möchte Kung Fu lernen. Und zwar richtig. Doch im Kurs vom Meister trainieren vor allem junge Männer und das ist für den traditionsbewussten Vater nicht akzeptabel. Ayse geht heimlich zum Training und versucht nebenher ihren komplizierten Alltag zu managen.

Kampfkunst im Film ist heutzutage zwar immer noch mit den asiatischen Werken der 70er und 80er und Namen wie Jackie Chan und Bruce Lee verbunden, längst aber auch in amerikanischen und europäischen Filmen zu Hause. Das liegt u.a. auch daran, dass die Expertise von berühmten chinesischen Kampfchoreographen sehr gefragt ist. Yuen Woo-Ping sorgte in den "Matrix"-Filmen für bemerkenswerte Action, Corey Yuen lässt Jason Statham in den "Transporter"-Filmen gut aussehen und Ching Siu-Tung war für den Bollywood-Blockbuster "Krrish" im Einsatz. Auch in deutschen Landen wurde vor einigen Jahren ein Martial-Arts-Spielfilm produziert. "Kampfansage - Der letzte Schüler" wurde sogar im Ausland wohlwollend beurteilt. Aus Dänemark sind uns in den vergangenen Jahren skurrile Filme wie "In China essen sie Hunde", "Adams Äpfel", Gangsterdramen wie "Pusher" oder Charakterstücke Marke Lars von Trier begegnet.

Mit "Fightgirl Ayse" präsentiert Regisseurin Natasha Arthy nun einen Multkulti-Martial-Arts-Film, der als Jugendfilm konzipiert ist, aber auch darüber hinaus funktioniert. Gedreht wurde die Geschichte der jungen Ayse, die sich bewusst mit familiären Werten auseinandersetzen muss um ihrem Traum nachzugehen, in Kopenhagen. Die Hauptdarstellerin Semra Turan überzeugt dabei nicht nur mit ihrem Schauspiel (ihr Filmdebüt !), sondern auch mit ihrer physischen Präsenz beim Kung-fu-Training und den Wettbewerbskämpfen. Das kommt nicht von ungefähr ist Turan diesem Sport schon seit Jahren zugewandt. Außerdem wurde für den Film ein Experte für die Kampfszenen verpflichtet, der den Schauspielern die nötigen Tricks beibrachte.Xian Gao heißt der Mann und wirkte schon an Filmen wie "Tiger & Dragon" und "Fong Sai Yuk" mit. Er bereitete die Darsteller nicht nur auf ihre Aufgaben vor der Kamera vor sondern übernahm gleich noch selbst die Rolle des Meisters, der Ayse erst einmal Disziplin und vor allem Pünktlichkeit beibringen muss.

Was den Film aber unterhaltsam macht sind nicht vorrangig die Trainings- und Kampfszenen (letztere sind etwas kurz geraten und der Modeerscheinung Slow-Motion unterworfen) sondern auch der Konflikt Ayses sich dem Familienwillen, Familienehre und Familientradition unterzuordnen oder ihre eigenen Vorstellungen vom Leben zu verfolgen. Als Teil einer türkischen Immigrantenfamilie gehört sie zu der Generation, die sich anderen Traditionen und dem westlichen Lebensstil einfacher öffnen kann als ihre Eltern und ihr älterer Bruder, dessen Heirat mit einer Türkin kurz bevorsteht. Neben dem Ungehorsam Ayses gegen den Willen des Vaters Kung Fu zu lernen und dem daraus resultierenden Lügengeflecht in das sie sich verstrickt birgt auch die wachsende Freundschaft zu einem dänischen Jungen (gespielt von Cyron Melville, der Kung-Fu für den Film erst lernen musste) Konfliktstoff. Das sind zwar Themen, die man oft genug im Film (eindrucksvoller) gesehen hat, wird hier aber recht abwechslungsreich geschildert. Große Überraschungen im dramaturgischen Aufbau gibt es zwar nicht, die Jackie-Chan-Hommage bei der Küchenschlacht ist aber wirklich einer der Höhepunkte des Films.

Der dänische Beitrag zum Martial-Arts-Genre "Fightgirl Ayse" mixt Kampfkunst mit Teeniedrama und einer Prise soziokultureller Unterschiede zu einem flott inszenierten Unterhaltungsfilm.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 30.12.2008

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih