Jetzt gibt's also die vierte Verfilmung der Gefährlichen Liebschaften (mancher mag sich noch an Stephen Frears Verfilmung mit John Malkovich und Michelle Pfeiffer erinnern). Diesmal auf das junge Publikum zugeschnitten und die Handlung ins heutige Manhatten verlegt. Dort leben Kathryn (Sarah Michelle Gellar, aus der Pro7-Serie Buffy -Im Banne der Dämonen) und Sebastien (Ryan Phillippe, Studio 54), zwei reiche, junge, intrigante Stiefgeschwister.

Sebastiens liebste Beschäftigung ist neben der Fahrt mit seinem geliebten schwarzen 56er Jaguar, das Entjungfern unschuldiger Mädchen. Eine Herausforderung bietet da Annette (Reese Witherspoon, Pleasantville), die Tochter des neuen Schuldirektors. So schließen Kathryn und Sebastien eine Wette ab. Schafft er es die tugendhafte Annette rumzukriegen, so darf er mit Kathryn seine geheimsten sexuellen Wünsche ausleben, scheitert er, so verliert er seinen Jaguar. Nebenbei verführt er noch die naive, unschuldige Cecile (Selma Blair). Und eitel, wie Sebastien nun mal ist, schreibt er jeden Abend über seine cruel intentions (so, der Originaltitel) einige Zeilen in sein Tagebuch.

Mit Eiskalte Engel serviert uns Regisseur Kumble ein erotisches Intrigenspiel mit witzigen Dialogen und sehr guter Schauspielerriege, angefangen mit Sarah Michelle Gellar, der man das eiskalte, intrigierende, manipulierende, berechnende Biest voll abnimmt z.B. wenn sie in der naiven Cecile sexuelle Wünsche weckt und praktisch einen Zungenkuss demonstriert, dies aber nur von dem Gedanken an Rache getrieben, weil sie ein Kerl sitzengelassen hat. Gegen Ende flacht der Film leider etwas ab, wenn Sebastien seine manipulative Einstellung über Bord werfen will. Nichtsdestotrotz macht Eiskalte Engel einfach Spass.