Tom und Maggie Witzky (Kevin Bacon, Kathryn Erbe) könnte man als amerikanische Durchschnittsfamilie bezeichnen. Sie haben einen kleinen Sohn, Jake, leben seit sechs Monaten in einer Reihenhaussiedlung zur Miete. Tom ist Fernmeldetechniker und das nervt ihn. Seine Ziele, die er sich in jungen Jahren steckte, hat er nicht erreicht und er hasst es "gewöhnlich" zu sein. Über die erneute Schwangerschaft seiner Frau kann er sich auch nicht so recht freuen.

Ihre Bekannte Lisa hält ihn für spiessig. Auf einer Nachbarschaftsparty lässt Tom es aber zu, dass Lisa versucht ihn zu hypnotisieren. Tom glaubt nämlich nicht an solchen Humbug. Doch irgendwas hat dieses Experiment bei Tom ausgelöst; er hat grausame Visionen, die er nicht einordnen kann, die unvermittelt auftauchen und wieder verschwinden. Auch mit Sohn Jake scheint etwas nicht zu stimmen.

Jake gibt vor mit Personen zu reden, die nicht im Raum sind. Als Tom eines Abends für einen kurzen Augenblick ein kreidebleiches Mädchen neben sich auf dem Sofa sitzen sieht, werden seine Qualen zur Besessenheit. Er versucht alles über das Mädchen herauszufinden, geht nicht mehr zur Arbeit, schläft 12 Stunden am Tag. Nur der kleine Jake scheint Tom zu verstehen. Maggie glaubt, dass ihr Mann langsam durchdreht.

Tom fühlt sich zunehmend hilfloser, kippt literweise Orangensaft in sich rein. Schliesslich unterzieht er sich bei Lisa einer erneuten Hypnose um das ganze, wie er hofft, rückgängig zu machen. Jetzt aber erhält er die Vision, dass er graben muss. Und diese Sache ist ihm so wichtig, wie nie etwas anderes zuvor. Der Spuk hat kein Ende, im Gegenteil, Tom gräbt im Garten, im Keller, ohne zu wissen was er eigentlich sucht.

Unweigerlich fühlt man sich bei "Stir of Echoes" (O-Titel) an den thematisch ähnlich gelagerten Bruce-Willis-Hit "The Sixth Sense" erinnert. Das dachten wohl auch die Amerikaner. "Echoes" startete in den USA erst einen Monat nach "Sixth Sense" und spielte bisher in den USA nur 21 Millionen Dollar ein (im Vergleich dazu liegen die Einnahmen für "Sixth Sense" bereits bei über 270 Millionen US-Dollar). So ist der Geister-Mensch-Kontakt keine Überaschung mehr und der Wunsch der Toten nach Erlösung bzw. Aufklärung eines Verbrechens haut einen auch nicht mehr vom Stuhl.

Das eher konventionale Ende von "Echoes" kann zudem der fulminanten Auflösung von "Sixth Sense" nicht das Wasser reichen. Hauptdarsteller Bacon (Wild Things) spielt überzeugend, ebenso seine Filmfrau Kathryn Erbe, die unter anderem in Abel Ferraras "The Addiction" (1995) und mit Bill Murray in "What about Bob?" (1991) zu sehen war. Während "Sixth Sense" sich sehr langsam bis zum Finale entwickelt, baut Regisseur Koepp, der auch das Drehbuch zu "Mission:Impossible" schrieb, früher Schockeffekte und Action-Szenen ein. Trotzdem gutes Spannungs-Kino.