Inhalt Bei einer Drogenrazzia werden drei New Yorker Cops erschossen, die zur Einheit von Francis Tierney, Jr. (Noah Emmerich) gehörten. Bruder Ray (Edward Norton), ebenfalls Cop, wird hinzugezogen und der stellt fest, dass in Francis Truppe so manches nicht nach Vorschrift läuft.

Gerade erst für seine Rolle in der Gangsterkomödie ‚Brügge sehen und sterben' mit dem Golden Globe ausgezeichnet zeigt Colin Farrell in ‚Das Gesetz der Ehre' ein weniger freundliches Gesicht. Als Jimmy Eagan verkörperte er einen Polizisten, der im Verdacht steht in illegale Machenschaften verwickelt zu sein und der sich auch in der Ausübung seines Jobs nicht zimperlich gibt. Dass ausgerechnet sein Schwager Ray, gespielt von Edward Norton, die Ermittlungen gegen ihn führt macht die Situation umso unangenehmer, da auch Rays Vater (Jon Voight) und Bruder Francis - sein direkter Vorgesetzter - für das Gesetz eintreten. Die haben aber unterschiedliche Meinungen, wie man bei der Untersuchung vorgehen soll. Da schaut nicht nur Norton das ein oder andere Mal etwas gequält drein.

Nach dem Sportfilm ‚Miracles' meldet sich Regisseur Gavin O'Connor nach vier Jahren mit einem Cop-Thriller zurück, der mit bekannten Darstellern allzu vertrautes Terrain bearbeitet. Die letzten Jahre haben sich ja so einige Regisseur in diesem Genre versucht. Und korrupte Cops sind nicht erst seit ‚The Shield' salonfähig. Doch weder die zuletzt im Kino gezeigten Filme ‚Helden der Nacht' (von James Gray) noch David Ayers ‚Street Kings' konnten wirklich überzeugen. Mit ‚Das Gesetz der Ehre' reiht sich damit ein weiterer Film ein, der zwar seine Spannung aus der Konfrontation zwischen seinen charakterlich sehr verschiedenen Protagonisten bezieht, sich sonst aber weitgehend überraschungsarm präsentiert. Man muss schon ein paar Jahre zurückdenken um überdurchschnittlich spannende Genrefilme auflisten zu können. ‚Training Day', ‚Narc' oder ‚Dark Blue' sind da gute Beispiele.

Ähnlich wie zuletzt beim Aufeinandertreffen von Robert DeNiro und Al Pacino in ‚Righteous Kill' werden die Erwartungen an das Duo Norton/ Farrell nicht erfüllt. Zu schablonenartig sind ihre Figuren und Nortons Leidensmiene wirkt genauso übertrieben wie Farrells Vorgehen bei der Polizeiarbeit, die selbst übelste Folter mit einschließt. Jack Bauer lässt grüßen. Als Patriarch fungiert Jon Voight, dem die Familienehre und das Ansehen wichtiger zu sein scheint als die unbequeme Wahrheit. Am überzeugendsten agiert aber der weniger bekannte Noah Emmerich, ein eigentlich sympathischer Familienvater, der als vertrauensseliger Revierchef seine New Yorker Polizeieinheit nicht im Griff hat.

In den USA floppte diese 30 Millionen-Dollar Produktion. Die Namen Norton und Farrell waren in den letzten Jahren ohnehin nicht gerade mit Boxofficegewinnen verbunden. Farrells letzter Film, der ordentlich Gewinn machte war ‚S.W.A.T.' von 2003. Die mit großem Budget ausgestatten ‚Miami Vice' und ‚Alexander' erfüllten die Erwartungen nicht. Norton hatte immerhin mit ‚Der unglaubliche Hulk' zuletzt einen Blockbuster am Start, der aber nur dank internationaler Einnahmen ein Plusgeschäft darstellt.

Der schon 2006 gedrehte Polizei-Thriller hat zwar seine Spannungsmomente, doch die namentlich gute Besetzung kann der beliebig wirkenden Geschichte nicht ihren Stempel aufdrücken. So bleibt ‚Das Gesetz der Ehre' nichts weiter als durchschnittliche Genrekost.