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2007
Bilder © 20th Century Fox
** The Comebacks
tom brady


Coach Fields (David Koechner) ist ein Loser wie er im Buche steht. Egal welches Team er in welcher Sportart trainiert, er verliert immer. Sein Kumpel Freddie (Carl Weathers) verschafft ihm eine letzte Möglichkeit der Rehabilitation seines schlechten Images. Er soll die texanische College-Football-Mannschaft der "Comebacks" trainieren.

Filme über American Football, Baseball, Eishockey, Fußball und diverse andere Sportarten werben mit Regelmäßigkeit um die Gunst des Zuschauers. Filme, die andere Filme durch den Kakao ziehen sind auch heutzutage, Jahrzehnte nach den Klassiker-Spoofs des ZAZ-Teams ("Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug", "Top Secret!", "Die nackte Kanone"), noch präsent. "Scary Movie 5" ist in der Entwicklung, die Regisseure Jason Friedberg & Aaron Seltzer beglückten uns seit 2006 mit gleich vier dieser Veralberungen (zuletzt "Disaster Movie" und "Meine Frau, die Spartaner und ich"). Die Qualität der Gags aller dieser Produktionen ist allerdings bei weitem nicht mehr so gut wie früher. Tom Brady nimmt nun mit "The Comebacks" in seiner zweiten Regiearbeit eine Vielzahl populärer, vorwiegend amerikanischer Sportfilme aufs Korn.

Wer also Filme wie "Feld der Träume" (mit Kevin Costner), "Waterboy - Der Typ mit dem Wasserschaden" (Adam Sandler), "Unbesiegbar - Der Traum seines Lebens" (Mark Wahlberg), "Rocky Balboa" (Sylvester Stallone), "Friday Night Lights" (Film mit Billy Bob Thornton und TV-Serie), "Die Indianer von Cleveland" (Charlie Sheen), "Miracle - Das Wunder von Lake Placid" (Kurt Russell), "Dodgeball" (Ben Stiller), "Jerry Maguire - Spiel des Lebens" (Tom Cruise) oder "Kick it like Beckham" (Parminder Nagra) gesehen hat, der wird mit den Anspielungen etwas anfangen können und vielleicht sogar das ein oder andere Male schmunzeln können. Für alle anderen gibt's eine Unmenge an Fäkalwitzen und zweideutigen Anspielungen, die früh im Film eingesetzt werden und zeigen, dass hier intellektuell nichts aber auch gar nichts herauszuholen ist.

Erwarten tut man das ohnehin nicht aber die Verzweiflung der Drehbuchautoren nach dem Gag unter der Gürtellinie zu suchen nimmt allzu penetrante Züge an. Wie gesagt, ein paar gute Gags gibt es schon und Hauptdarsteller David Koechner hat schon ein komisches Talent, das man ihm auch in dieser weniger gelungenen Komödie nicht absprechen kann. Als Nebendarsteller glänzte der aus der Talentschmiede von "Saturday Night Live" kommende Amerikaner des öfteren in Filmen von Steve Carrell und Will Ferrell und tauchte mehrmals in der US-Show "The Office" auf. Diese Serie machte auch Koechners Kollegin Melora Hardin bekannt, die in "The Comebacks" eine kleine Rolle als missachtete, untreue Ehefrau vom Coach übernimmt. Auch Carl Weathers ("Rocky"), Actionheld früherer Jahre, hat nur wenige Sätze zu sprechen, zeigt sich nur zu Beginn und zum Ende des Films, wenn das große Erlösungsmatch stattfindet, das den Coach zum Winner machen soll.

Ein Gag ist hier, dass aus Superbowl der Toilet Bowl wird und die braven Collegekids lernen müssen über die Stränge zu schlagen. So etwas macht eben ein Football-Star nach einem gewonnenen Match statt Prüfungsaufgaben für den nächsten Tag durchzugehen. Ansonsten verläuft die von vier Schreibern erdachte und von zwei weiteren Köpfen für die Leinwand aufbereitete Story nach bewährtem Sportfilmmuster: Schlapper Trainer macht müde Jungs munter und die Tochter des Trainers verliebt sich in einen seiner Spieler. Zwischendrin noch eine Musikclip-Tanz-Rocknummer, eine Anspielung auf Nipplegate und ein Basketballmatch mit Dennis Rodman. Mehr gibt's dann auch nicht. Nicht mal packende, sportliche Wettbewerbsauftritte. Für so was sieht man dann auch lieber einen richtigen Sportfilm. Für alles andere "Die nackte Kanone".

"The Comebacks" lief im deutschen Kino fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit - und das ist auch gut so, denn diese Veralberung des Sportfilms hat nur wenige Gags, die zünden. Selbst beim US-Publikum fiel dieser Streifen gnadenlos durch und flog beim Boxoffice schon nach der dritten Spielwoche aus den Top 10. Fünf Jahre nach "The Hot Chick - Verrückte Hühner" stempelt sich Regisseur Tom Brady selbst zum Loser. Als Comeback-Film kann er seine Parodie jedenfalls nicht verkaufen.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 29.12.2008

The Comebacks

USA 2007. Länge: 107 Min. (unrated) Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 19.10.2007 (USA) 05.06.2008 (D). Budget: - Einspiel: 13.3 Mio. USD (US) Regie: Tom Brady. Buch: John Aboud, Michael Colton, Adam Jay Epstein, Andrew Jacobson. Screenplay: Ed Yeager, Joey Gutierrez. Kamera: Anthony B. Richmond. Schnitt: Alan Edward Bell. Musik: Christopher Lennertz. Darsteller: David Koechner, Carl Weathers, Melora Hardin, Matthew Lawrence, Brooke Nevin, Will Arnett, Jon Gries, Dennis Rodman, Eric Christian Olsen.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih