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2006
Bilder © Filmverleih
**** Dhoom 2
sanjay gadhvi


ACP Jai Dixit (Abhishek Bachchan), mittlerweile verheiratet und werdender Vater, ist weiterhin mit der Verbrecherjagd beschäftigt und dabei benutzt er den Möchtegern-Polizist Ali (Uday Chopra) als V-Mann um Waffen- und Drogendealern auf die Spur zu kommen. Da kommt eines Tages Shonali Bose (Bipasha Basu), eine frühere Freundin Dixits, in sein Büro und bittet um Amtshilfe. Sie hat einen dicken Fisch im Visier, einen raffinierten Dieb, der nach jeder Tat seine Signatur - eine Karte mit dem Buchstaben A - hinterlässt. Und Dixit , der solche Herausforderungen liebt, erkennt auch schnell ein Muster nachdem Mr.A seine Ziele auswählt ...

2004 hat DHOOM bereits gezeigt, wie erfolgreich die indische Filmindustrie sich Versatzstücke amerikanischer Action- und Agentenfilme zu eigen macht und auf ein indisches Publikum zuschneidet. Und DHOOM 2 setzt noch eins drauf. Die Actionszenen sind maßlos übertrieben, die Schwerkraft praktisch non-existent und die irrwitzigen Ideen sind so bombastisch umgesetzt, dass man von der Wucht der Bilder fast erschlagen wird. Die Protagonisten in DHOOM 2 hantieren zudem mit allerhand High-Tech-Utensilien und Gimmicks, als wären sie geradewegs aus Q's Labor entwendet worden. Bond und Mission: Impossible lassen grüßen.

Als Experte für Stuntfragen holten sich die Macher zudem Rat beim erfahrenen Vic Armstrong, der bei etlichen Bondfilmen dabei war. Realistischer geht's deswegen aber nicht zu. Da bleibt einem nix anderes übrig als sich mit einem breiten Grinsen zurückzulehnen und die Bilder als aufgeblasene Werbeshow auf einen wirken lassen. Egal in welcher Stadt, egal welcher Kontinent, ob Mumbai oder Rio, die Protagonisten sind stets elegant und sexy gekleidet und scheinen für jede Gelegenheit eine andere coole Sonnenbrille im Gepäck zu haben

Dass der Film nicht ernstgenommen werden will und auch nicht kann zeigt schon die Eingangssequenz in der namibischen Wüste, wenn Mr. A (Hrithik Roshan) Wüstensurfen auf dem Snowboard betreibt, sich an einen fahrenden Zug anhängt und mit seinen filigranen Turnübungen auf dem Zugdach diverse bewaffnete Gegner ausschaltet. Und in diesem irrwitzigen Stil geht es weiter, ob Inline-Skates, Powerboats, Auto oder Motorrad - Gelegenheiten für Verfolgungsjagden sind genügend da. Alles schick abgefilmt.

Optik ist nämlich das was zählt. Die Story mit ihren Unwahrscheinlichkeiten ist da erst dritt- oder viertrangig, denn wem kann man im Ernst erzählen, dass man sich für die Ergreifung eines international gesuchten Diebes nur auf die indische Polizei verlässt. Wer mehr in diesen Absurditäten wühlt, der läuft dann allerdings Gefahr den Spaß an der Sache zu verlieren, denn lässt man sich erst mal auf den Bilderreigen ein kriegt man gute Unterhaltung geliefert - fürs Auge was und für die Ohren.

Dass der Film auf ein Massenpublikum abzielt ist offensichtlich, denn Regisseur Sanjay Gadhvi hat für diesen zweiten Teil mit Starpower nur so geklotzt. Waren im ersten Teil Abishek Bachchan und John Abrahams die Zugpferde so präsentiert er für das Sequel neben Bachchan gleich drei zusätzliche Superstars der Bollywood-Szene. Hrithik Roshan, dessen entblößten, durchtrainierten und muskelbepackten Oberkörper man mehr als einmal breitwandfüllend im Bild hat, hat ja erst kürzlich mit dem Superhelden ‚Krrish' einen Boxoffice-Hit gelandet und sich bereits schon in der Vergangenheit als Publikumsmagnet erwiesen.

Aishwarya Rai, mittlerweile Ehefrau von Abishek Bachchan, zieht nicht nur die Massen in Indien ins Kino, sondern hat ihren Bekanntheitsgrad auch durch ihr Mitwirken in europäischen Produktionen gesteigert. Und Bipasha Basu ist mittlerweile so gefragt, dass sie seit ihrem Debut 2001 in über 30 Produktionen (u.a. ,Omkara') mitgewirkt hat.

Zur Story muss man auch nicht viele Sätze verlieren. Das Team Abishek Bachchan, Uday Chopra und Bipasha Basu versucht Hrithik Roshan bei seinem nächsten Diebstahl auf frischer Tat zu ertappen. Und dann tritt nach ca. 1 h Spielzeit Aishwarya Rai auf den Plan, die den Meisterdieb erst imitiert um dann von ihm als Schülerin akzeptiert zu werden, denn man sollte immer vom Besten lernen. Zum Glück geht indischen Filmen nicht schon nach 100 Minuten die Puste aus, sonst würde man ja wegen Ms. Rai Entzugserscheinungen bekommen. Bipasha Basu gibt's immerhin gleich in einer Doppelrolle. DHOOM 2 also als Katz- und Maus-Spiel mit attraktiven Variablen.

Da Gewaltexzesse und Sexszenen ohnehin nicht vorkommen - keine Blutfontänen und kratergroße Einschusslöcher aber ein Kuss (!) zwischen Hrithik und Aishwarya, der einen Skandal mit Anzeige nach sich zog - ist diese zeitlupendurchtränkte Actionsause ein Spaß für die ganze Familie. Denn für die (nicht immer gelungenen) Spaßmomente ist vor allem Uday Chopras Charakter zuständig, der wie bereits in Teil 1 nicht gerade der Hellste ist, sich vorwiegend einen faulen Lenz macht oder versucht Punkte zu machen um bei Bipasha Basu zu landen.

Das Publikum darf sich also freuen. Die Mädels können ihren Hrithik anschmachten und die Herren sich an der Schönheit und Eleganz von Aishwarya und Bipasha erfreuen, denn die Vorstellung jedes einzelnen Protagonisten wird perfekt inszeniert und geschieht in ausgiebigen Tanz- und Musicalnummern mit freundlicher Unterstützung von Wind- und Regenmaschinen sowie einer qualifizierten Schar an Backgroundtänzern. Wer allerdings beim DHOOM-Titelsong schon zu Beginn des Films Bauchschmerzen bekommt, der wird nach 152 Minuten den Saal mit einem Magengeschwür verlassen, da die Melodie in variierter Form durchweg präsent ist .

DHOOM 2, der Blockbuster aus Indien, ist eine fast durchgängig schwungvolle, überdrehte und familienfreundliche Actionkomödie, die sich durch überzogene, zeitlupenverstärkte Actionsequenzen auszeichnet und den Personenkult um Hrithik, Abishek, Bipasha und Aishwarya sicher nicht verringert hat. Die Story plündert eine Vielzahl amerikanischer Genreprodukte, verzichtet weitgehend auf Logik und Realitätssinn sorgt aber auch wegen der von attraktiven Menschen vorgeführten, perfekt choreographierten farbenfrohen Tanz-und Musikeinlagen für spaßige Unterhaltung im verschwenderisch-schönen Breitbildformat.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 10.08.2007

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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