Johnnie To ist ein vielbeschäftigter Mann. Allein in den letzten vier Jahren hat er 12 Filme gedreht und bei fünf weiteren als Produzent fungiert. Bekannt geworden ist To durch seine Gangster- und Polizeithriller doch leider haben es seine letzten Werke nicht auf bundesdeutsche Leinwände geschafft - zu Unrecht wie 'Breaking News' zeigt. Hier wendet er sich der Medienhysterie zu, die schon bei jeder Kleinigkeit durchbricht. Mit Kleinkram gibt sich allerdings die Gangsterbande in 'Breaking News' nicht zufrieden. Durch einen unglücklichen Zufall werden sie bei der Vorbereitung ihres nächsten Coups gestört und in die Enge getrieben. Schwerbewaffnet verschanzen sich die Gangster in einem mehrstöckigem Wohnblock in irgendeiner der unzähligen kleinen Wohnappartements. Verschiedene Einheiten der Polizei umzingeln und durchkämmen das Gebäude, eine Einigkeit über die Vorgehensweise gibt es aber nicht. Das Ganze ist natürlich ein gefundenes Fressen für die Medienanstalten und die PR-Abteilung der Hong Konger Polizei unter Aufsicht von Kelly Chen versucht ihrerseits den angeknacksten Ruf der Cops durch entsprechend verfasste Statements zu retten um damit das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen.

Es herrscht somit ein Krieg an zwei Fronten - zum einen versuchen die Cops verzweifelt die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen und die Gangster zur Aufgabe zu bewegen, zum anderen kämpfen die unabhängigen Medien und die Polizei-PR-Abteilung um die Gunst des Zuschauers. Welche Wahrheit ist überzeugender ? Welche Bilder entprechen der Realität ? Wer wird zum Helden hochstilisiert ? Allein schon die knapp 10-minütige actiongeladene Einstiegssequenz ohne einen einzigen Schnitt ist das Ticket schon wert. Und auch im weiteren Verlauf enttäuscht 'Breaking News' nicht, sondern besticht durch weitere schön gefilmte Actionsequenzen und überraschende Momente. Auf Zeitlupenstudien der Shoot-outs, wie sie sich zahlreich in 'Fulltime Killer' finden wird dabei verzichtet, was dem Film eine authentischere Note verleiht. Dabei gewinnt der eingekreiste Gangsterchef trotz aller anfangs gewaltätigen Handlungen immer mehr Sympathiepunkte je mehr dessen Charakter beschrieben wird und die Situation immer mehr zum Katz- und Maus-Spiel wird. Wie üblich sind in dieser Milkyway-Image-Produktion wieder eine handvoll bekannte Schauspieler wie Lam Suet, Kelly Chen und Simon Yam dabei, die To gerne in seinen Filmen einsetzt.