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2000
Bilder © Universe
*** Born to be King
andrew lau


Gangster vereinigt Euch ! Die Unterwelt-Banden von Hongkong, Taiwan und Japan wollen näher zusammenrücken. Warum sich gegenseitig das Leben schwermachen, wenn man den grossen Kuchen auch untereinander aufteilen kann ohne unnötiges Blutvergiessen. Klingt ziemlich ungewöhnlich und daher schon einmal die Absage an alle Freunde des actiontriefenden HK-Gangsterfilms. In zwei Stunden Filmdauer gibt's grade mal eine nennenswerte Strassenklopperei, einen freundschaftlichen Zweikampf 'japanischer Stil' und ein finaler Faustkampf. Bloodshed bye bye. Das ist einerseits enttäuschend - Potential wäre jedenfalls vorhanden gewesen - andererseits gibt's da diesen Sub-Plot ...

Chicken (Jordan Chan), Chef der 'Poisonous Snake' Einheit von der taiwanesischen San Lueng Gang, heiratet in die japanische Yamada Gang ein. Dies soll die taiwanesische und die japanische Unterwelt zusammenführen. In der San Luen Gang herrscht Chaos, denn es gibt keinen qualifizierten Anführer. Der aus den USA zurückgekehrte Lui (Peter Ho), Sohn des alten Bosses, lehnt diesen Posten ab. Auch der erfahrene Brave fühlt sich nicht fähig die Sache in die Hand zu nehmen. Chicken, der eigentlich aus Hongkong kommt, ist mit den taiwanesischen Gruppierungen nicht sonderlich vertraut, hätte aber prinzipiell nix dagegen sich mehr zu engagieren. Allerdings wird ihm auch viel Misstrauen entgegengebracht. So wird viel geredet und auch eine softere Lösung, nämlich eine Kooperation mit der neugewählten taiwanesischen Regierung, wird in Erwägung gezogen (!)

Chickens bester Kumpel aus HK-Zeiten ist Chan Ho Nam ( Ekin Cheng ), zur Hung Hing Gang Hongkongs gehörend. Der muss sich aber mehr mit seiner heiratswilligen Freundin (Shu Qi) beschäftigen, als den Gangster zu markieren. Zudem hängt er immer noch der Liebe seines Lebens nach, die durch unglückselige Umstände ums Leben kam. Als er auf der Strasse einer Frau begegnet, die seiner verstorbenen Freundin wie aus dem Gesicht geschnitten ähnelt, zieht es ihn unwillkürlich zu dieser Frau hin. Und diesem Nebenplot, der an sich ja ganz interessant ist, aber im Kontext des Films völlig deplaziert wirkt, räumt Regisseur Andrew Lau viel zu viel Raum ein.

Wenn Gangster miteinander verhandeln, dann gibt es natürlich immer irgendwelche Personen, denen das nicht passt. So auch hier. Unruhe wird zusätzlich geschürt als ein Anschlag auf Junior-Chef Lui verübt wird. Chicken gerät in Verdacht und man lauert ihm und seinem Cousin eines Nachts in einem Bordell auf; seine frischangetraute Ehefrau wird vergewaltigt. In jedem anderen Streifen, ob US oder HK würde man jetzt vermutlich einen Rachefeldzug allererster Güte erleben, doch Chicken versteckt sich, pflegt seine Ehefrau und kommuniziert nur über Kumpel Ho Nam mit den anderen Gangstergruppierungen. Eine entscheidene Information lockt ihn dann aber doch aus seinem Bau.

Andrew Laus Gangster sprechen, verhandeln, streiten miteinander (auf Mandarin, Kantonesisch, Japanisch) - und zwar ohne gleich ihre Killerkommandos zu präsentieren. Man bekommt daher verstärkte Einblicke in die Schwierigkeit eine grosse Organisation zu leiten und welche Traditionen wichtig sind. Anstatt Shootouts wird man mit den Liebsnöten der Protagonisten konfrontiert wobei mancher Subplot zu ausführlich dargelegt wird und man sich gelegentlich fragt was denn mit den anderen Personen in der Zwischenzeit geschieht. Die bezaubernde Shu Qi sorgt aber mit ihren spielfreudigen, aufgedrehten Auftritten als verliebte Freundin von Ekin Cheng für unterhaltsame Momente.

Wie schon erwähnt ist an diesem Sub-Plot ein zweiter Film verlorengegangen. Ekin Cheng spielt aber ansonsten eher wie eine Schlaftablette. Für Komik sorgt die schwierige Sprachverständigung, wie z.B. zwischen Chicken und seiner nur japanisch sprechenden Frau. Einen richtig guten Showdown gibt's dann auch nicht, aber halt ... , ein paar Autos gehen doch zu Bruch. Peter Ho spielt aber noch schlechter und sein Unschulds-Bubi-Gesicht ist kaum auszuhalten. Amüsant ist allerdings der Auftritt von Martial-Arts-Legende Sonny Chiba ('Streetfighter') als alterndes japanisches Clanoberhaupt.

DVD (Universe)

Bild und Ton: Diesmal nur ein Audiotrack - den aber in Dolby 5.1. Es handelt sich bei der hier vorliegenden Version um die 'Internationale Version', so dass im Film verschiedene Sprachen/Dialekte vorkommen (Kantonesisch, Mandarin, Japanisch). Eine besonders beeindruckende Geräuschkulisse bietet der Film nicht. Beim Bild fällt auf, dass insbesondere bei den roten 'Stellen' im Film deutliche 'Klötzenbildung' auftritt. Da der Film erst 2 Jahre auf dem Buckel hat ist die digitale Umsetzung diesbezüglich ärgerlich. Bildformat ist 1.78:1, nicht-anamorph. Die Untertitel sind klar und deutlich lesbar und ohne nennenswerte grammatikalische Fehler. Menügestaltung: Wie gewohnt statisches Menu, die Kapitelübersicht zeigt aber bewegte Bilder - ohne Ton allerdings. Optisch nicht beeindruckend. Extras: Texttafel mit Filmographie zu 5 der Schauspieler. Trailer für den Hauptfilm, in dem mal wieder die wenigen Actionsequenzen verpackt sind und einen völlig falschen Eindruck über den tatsächlichen Film geben. Dazu noch ein einziger weiterer Trailer 'And I hate You So'.

Born to be King ist ein solides Gangsterdrama, das aber Möglichkeiten verschenkt, sich in Nebensträngen verliert und ziemlich unaufgeregt, harmlos und überraschend gewaltarm daherkommt. Wer auf den grossen Knall hofft, der hofft vergebens.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 26.04.2002

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih