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2008
Bilder © Disney
*** Bedtime Stories
adam shankman


Skeeter Bronson (Adam Sandler) fristet sein Leben als Hausmeister in einem Luxushotel. Der Besitzer hatte eigentlich einen Deal mit Skeeters verstorbenem Vater abgeschlossen, dass Skeeter eines Tages ins Hotelmanagement eingeführt wird. Bisher tat sich in dieser Richtung nichts, denn der affektierte Speichellecker Kendall Duncan (Guy Pearce) steht momentan höher in der Gunst. Doch eine Möglichkeit sein Schicksal zielgenau zu steuern tut sich unvermittelt beim Erzählen von Gute-Nacht-Geschichten auf. Die Phantasie der Kinder seiner Schwester soll ihm zum Glück verhelfen.

Die Vorstellung hat schon was für sich. Gute-Nacht-Geschichten, die Auswirkungen auf das reale Leben haben. Ein Happy-End im Märchen auf den Alltag zu übertragen, der Gedanke gefällt wohl jedem, insbesondere zur Weihnachtszeit. Nur ein paar Tage nachdem Adam Sandler mit "Leg Dich nicht mit Zohan an" in den Videotheken zum Filmnachsitzen und Frisieren einlud, schlüpft er in die Rolle eines lebenslustigen Hausmeisters, der in dem Hotel arbeitet, das sein Vater aufgebaut hat. Lustig und teils überdreht gibt sich der 42jährige New Yorker Familienvater und erinnert mit seinem Spiel an frühere Ulk-Filme aus seiner Vita. Dass Sandler seinen Spaß hat sieht man ihm jede Minute an, der Film selber kann da allerdings nicht mithalten. Auch wenn man angestrengt bemüht ist für Abwechslung zu sorgen indem verschiedene Welten episodenhaft angepriesen werden: Weltraumszenen à la Star-Wars-Universum, der wilde Westen inklusive Kutschenüberfall und Jungfrauenrettung, die Antike mit Wagenrennen sowie das Mittelalter mit Burg und Meerjungfrau (!). Pick your favorite Kodak moment! Die Phantasie von Kindern hat bekanntlich keine Grenzen und öde Happy Endings sind auch bei den Kleinen nicht immer angesagt. So hat das Drehbuch von Matt Lopez einige nette Hürden parat, damit Adam Sandler nicht zu schnell ans Ziel kommt, die Liebste in die Arme schließt und Familienfrohsinn verbreiten kann.

Ohne Boy-meets-Girl-Erzählstrang geht's natürlich bei einer kinderfreundlichen, leicht verdaulichen Komödie nicht. Die Frau des Herzens wird nicht von Courtney Cox (bekannt aus der TV-Serie "Friends") gespielt, nein, sie hat nur den kleinen Part als Mutter der beiden glückbringenden Kinder, sondern von Keri Russell. Russell war letztes Weihnachten mit dem unerträglichen Schmachtfetzen "Der Klang des Herzens" im Kino zu sehen. Sentimentalität gibt's hier auch, wird aber glücklicherweise durch Sandlers Lustspiel pariert. Russell spielt in "Bedtime Stories" die Rolle der Jill, eine Freundin und Lehrerkollegin von Cox' Figur Wendy. Da Wendy auf Jobsuche ist - ihre alte Schule ... (Achtung! Wichtige Plotinformation zur Steigerung der Dramaturgie und letzte Hürde vor dem Happy End!) ... wird geschlossen - passen Jill und Skeeter abwechselnd auf die beiden Kinder auf. Sie betreut die nächste Generation vormittags (sind ja sowieso alle in der selben Schule, wie praktisch), er macht den Nachtdienst. Wenn es dann zum ersten Male Kaugummis regnet wähnt man sich knietief im Märchen, doch sind es nur alle Zufälle der Disney-Welt, die Skeeter magisch anzieht. Diese Anziehung fehlt allerdings - welch' große Überraschung - erst mal zwischen den beiden Aufpassern. Kein Wunder, will das übermütige Kind im Manne die verantwortungsbewusste Lehrerin zu gerne aus dem Konzept bringen. Wie riefen schon die Fantastischen Vier ? Immer locker bleiben!

Zwischendurch macht man auch Bekanntschaft mit einigen potentiell interessanten Nebencharakteren, wie z.B. den besten Freund von Skeeter, Mickey, der Hotelpage. Den spielt Witzbold Russell Brand, der aber völlig unterfordert agiert und die besten Pointen Sandler überlassen muss. In den Schlagzeilen war der Brite zuletzt wegen eines Telefonstreichs, der ihn letztlich den Job als Radiomoderator kostete, im Kino sorgte er für mehr Lacher in "Die Girls von St.Trinians" und "Nie wieder Sex mit der Ex". Guy Pearce kann da mehr glänzen als Karikatur eines Kotzbrockens und Möchtegern-Intriganten, der sich an die Tochter vom Chef (gespielt von der Australierin Teresa Palmer aus "December Boys") - wieder mal ein Paris-Hilton-Verschnitt - ranmacht, gleichzeitig aber mit Empfangsdame Aspen (TV-Ikone Lucy Lawless aus der Serie "Xena") turtelt und fiese Pläne schmiedet. Die beiden sind schon sind ziemlich komisch drauf. Und damit die letzten Lacher aber auch aus dem kleinsten Kleinkind rausgekitzelt werden muss ein glubschäugiges Meerschweinchen als billiger Running Gag herhalten. Da steht Regisseur Adam Shankman nach "Babynator" wohl der nächste Boxoffice-Hit bevor.

"Bedtime Stories" ist eine ordentlich unterhaltende Familienkomödie, die dank einiger netter Einfälle besonders ein jüngeres Publikum begeistern sollte. Für die Älteren wohl gerade noch ein einmaliges Vergnügen mit einem gut aufgelegten Adam Sandler.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 24.12.2008

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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