Ein Ehepaar mit Baby fühlt sich von den neuen Nachbarn gestört. Das sind Studenten und die wollen sich ihre Partylaune nicht verderben lassen.

An Komödien, deren Dialoge mit deftiger Wortwahl operieren, gibt es keinen Mangel. Dafür sorgen insbesondere amerikanische Produktionen. Ein Name, der mit dieser Art Film untrennbar verbunden ist ist Seth Rogen. Der aus Kanada stammende Komiker ist seit einigen Jahren als Drehbuchschreiber, Produzent und vorwiegend als Schauspieler in Hollywood unterwegs. 2013 drehte er als Regisseur die kommerziell erfolgreiche Endzeitkomödie „This is the End“. Auch in seinem neuesten Film ist Rogen nicht mundfaul, muss er sich doch zusammen mit seiner australischen Gattin (Rose Byrne, Das hält kein Jahr …!) gegen frech-fiese Studenten unter Führung von Ex-Disney-Teenie-Schwarm Zach Efron (Für immer Single ?) zur Wehr setzen. Denn die lieben neuen Nachbarn machen einfach zu viel Lärm. Das Ehepaar Mac und Kelly Radner (Rogen / Byrne) hat die 30 schon erreicht und gehört damit schon zum alten Eisen. Der Versuch den Partyrausch der Collegezeit mit den Mitgliedern der Studentenverbindung von nebenan wiederzubeleben scheitert. Die Knochen mögen nicht mehr und außerdem gibt es ja noch das Baby für das es gilt Verantwortung zu tragen. Als die netten Worte nicht fruchten machen die Radners den verhängnisvollen Fehler die Polizei zu Hilfe zu rufen. Das nimmt ihnen Teddy (Efron) übel und fortan herrscht Krieg zwischen den Parteien.

Drei Kinofilme hat Regisseur Nicholas Stoller bisher gedreht. Alles Komödien (z.B. Nie wieder Sex mit der Ex), die um die 30-40 Mio. Dollar gekostet haben und ihr Geld mehr oder weniger wieder eingespielt haben. Für jugendliche Zuschauer in den USA waren diese Werke allerdings nicht gedacht. In Deutschland tut man sich mit Fäkalsprache oder Nacktheit bekanntlich nicht so schwer, da kommen solche Filme mit einer FSK 12-Freigabe in die Kinos. Wie auch Stollers „Bad Neighbors“ (das „Bad“ wurde vom deutschen Verleih aufgedrückt) der mit zahlreichen sexuellen Anspielungen und derben Sprüchen seine Zuschauer zum Lachen bringen will. Und das gelingt auch das ein ums andere Mal, denn wie Rogen und Byrne sich gegenseitig hochputschen um der Studentengang mit miesen Tricks den Spaß am Feiern zu versauen hat schon eine gewisse Qualität. Die darf man aber nicht allzu hoch hängen, denn immer wieder zieht Stoller seine Protagonisten in niederste Gefilde, sei es die Heimproduktion von Sexspielzeug, die Kopulation vorm vorhangfreien Fenster oder die Sache mit der Muttermilch. Wie man allerdings seinen Schabernack mit ausgebauten Airbags treiben kann ist dann aber doch etwas bisher nicht dagewesenes. Im Vergleich zu in diesem Jahr sonst im Kino gelaufenen artverwandten Komödien punktet „Bad Neighbors“ vor allem durch sinnfreies Gepoltere wo andere kläglich versagen, weil sie uns noch eine „vernünftige“ Handlung unterjubeln wollen. Wenn schon, denn schon ... und das Startwochenende in den USA (51 Mio. USD Einspiel!) zeigt, dass noch keine Sättigung an derber Comedy eingetreten ist.

Hier geht es nicht zimperlich zu – in Wort und Tat. Und Fans von Seth Rogen wissen was sie kriegen.