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2011
Bilder © Warner Bros.
*** Arthur
jason winer


Millionärssohn Arthur (Russel Brand) lebt unbeschwert ins alkoholbegleitete Playboy-Leben hinein, gehätschelt von seiner Nanny Hobson (Helen Mirren) und unterhalten von Hausbutler / Limousinenfahrer Bitterman (Luis Guzmán). Dann stellt ihn seine entfremdete Mutter vor eine Wahl, die das komfortable Dasein erschüttern könnte, falls er seinem Herzen folgt.

Vor genau 30 Jahren wurde die Geschichte des reichen Kindes im Manne schon einmal erzählt. Dudley Moore, Liza Minnelli und Jill Eikenberry waren damals die Hauptfiguren in einem speziellen Liebesdreiecksverhältnis. Als "Arthur - Kein Kind von Traurigkeit" lief diese Komödie im Kino und 1988 folgte sogar noch eine Fortsetzung mit den bekannten Darstellen in den Schlüsselrollen. In der 2011er-Version spielt wieder ein englischer Komiker die Titelfigur: Russel Brand, der erst kürzlich in "Männertrio" seine erste Hauptrolle in einem amerikanischen Film absolvierte. Schlaksig, lange, lockige dunkle Haare, ein schmales Gesicht mit hohen Wangenkochen - Brand selbst wirkt ohnehin nicht wie der Durchschnittstyp. Als exzentrischer Arthur in gewagten Klamottenkombinationen verstärkt er noch Erinnerungen an das dandyhafte eines vergangenen Jahrhunderts (oder er ist einem Tim-Burton-Film entsprungen). Ein großes unbedarftes Kind ist Arthur mit seinen 30 Jahren, stets behütet von der wichtigsten Bezugsperson in seinem Leben, der gutmütigen Kinderfrau.

Im Originalfilm war noch ein Mann, der Brite John Gielgud, für das Wohlergehen des Millionärssohns zuständig - so überzeugend, dass ihm diese Rolle den Oscar als besten Nebendarsteller einbrachte (Dudley Moore wurde zwar als bester Hauptdarsteller nominiert gewann den Goldjungen aber nicht). Jetzt muss "Queen" Helen Mirren den Job machen und nicht nur Arthurs buntes Spielzeugparadies (angefangen vom echten Batmobil (!) bis zu allerhand Star-Wars-Merchandise und viel unnützer Kram mehr) in Ordnung halten sondern ihm auch in Sachen Liebe die eine oder andere Lektion beibringen. Darum geht es nämlich in dieser romantischen Komödie in der gleich zwei völlig verschiedene Frauen aus unterschiedlichen Gründen an Arthur interessiert sind. Das Problem: Entweder kommt es zur von der gewinn- und zukunftsorientiert denkenden Mutter verordneten "Geschäfts"-Ehe mit der reichen Susan oder Arthurs heimeigene Geldquelle versickert schlagartig. Der hat sich aber gerade erst in die nette Touristenführerin Naomi verguckt, die all ihre Ersparnisse benötigt um sich und ihren kranken Vater durchzubringen.

Also stellt sich folgende Situation dar: Susan ("Alias"-Babe Jennifer Garner mal nicht als Darling) war zwar mal Bettgenossin von Arthur (eine von vielen) will ihn aber nicht wegen seines Vermögens sondern rein aus Prestigegründen heiraten um in die elitäre Gesellschaftsschicht New Yorks aufzusteigen. Naomi (Greta Gerwig, die Entdeckung aus "Greenberg") mag Arthur auch nicht des Vermögens oder anderer Hintergedanken wegen sondern ihn einfach so wie er sich als die Welt umarmender, vorurteilsfreier Mensch gibt. Das bewährte Rezept der Romantikkomödie findet also auch hier wieder Anwendung und die Auflösung der Geschichte bürgt keine Überraschungen. Ansehnlich ist dieser Film, gleichzeitig Kinofilmdebüt von TV-Serien-Regisseur Jason Winer (Modern Family), aber vor allem auch wegen einer guten Besetzung der Nebenrollen mit Nick Nolte als Susans resolutem, hemdsärmeligen Vater oder auch dem immer wieder gerne gesehene Luis Guzmán (besonders komisch in der Szene als Batman-Sidekick Robin). Ex-Box-Champ Evander Holyfield spielt Evander Holyfield - dem droht Helen Mirren sie würde auch sein zweites Ohr abbeißen, falls er ihrem Schützling etwas antun würde.

Kaum herausragend aber doch stellenweise charmante Liebeskomödie mit guter Besetzung, der im letzten Drittel aber die Ideen und Gags ausgehen. Das Erwachsenwerden eines Erwachsenen ist eben doch nicht so einfach.


Text © Markus Klingbeil
03.05.2011

Arthur

USA 2011. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 110 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 08.04.2011 (USA) 05.05.2011 (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: Jason Winer. Story: Steve Gordon (1981). Screenplay: Peter Baynham. Kamera: Uta Briesewitz. Schnitt: Brent White. Musik: Theodore Shapiro. Darsteller: Russell Brand, Helen Mirren, Greta Gerwig, Jennifer Garner, Geraldine James, Luis Guzmán, Nick Nolte, Christina Calph, Murphy Guyer.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih