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2012

Bilder © KD Media
**** A Company Man
lim sang-yoon


Ein Angestellter einer exklusiven Firma möchte deren Vorgehensweise nicht mehr mitmachen und verstößt deswegen gegen einige Regeln. Seine Kündigung kommt allerdings zu spät, denn die Strafmaßnahmen wurden bereits eingeleitet.

Schicker schwarzer Anzug, weißes Hemd, Krawatte. Der Mittdreißiger Ji Hyeong-Do (So Ji-seob, Sophie's Revenge) tritt jeden Morgen wie gewohnt in den Gebäudekomplex ein in der mehrere Firmen ihren Sitz haben, im 17. Stock auch die, bei der er angestellt ist. Dass Hyeong-Do keinem gewöhnlichen Beruf nachgeht wissen wir schon aus der fulminanten Eingangssequenz dieses koreanischen Gangsterthrillers, denn dieser ruhige Kerl ist Profikiller, seine Firma ein Hort von Berufskollegen, die einer Hierarchie unterworfen sind. Und Hyeong-Do, der sein Leben ganz nach dem Job ausrichtet, für den die Firma die Familie ist, steht kurz vor einer Beförderung. Doch eine Kette von „Fehlern“, von „Ungehorsam“ platzieren ihn nicht viel später auf die Abschussliste. Was sich in ihm fatalerweise Gehör verschafft hat ist Menschlichkeit, ein Wesenszug, der bei der Beschreibung eines Auftragskillers fehl am Platze sein sollte. Aber Hyeong-Do hat eben doch Skrupel einen jungen enthusiastischen Kollegen abzuservieren oder seinen labilen Abteilungsleiter in endgültige Rente zu schicken. Was seine Vorgesetzten auch nicht gut finden ist, dass er so etwas wie ein Privatleben entwickelt, soziale Kontakte knüpft. Die verwitwete Mutter seines Schützlings hat es ihm angetan, ihre Stimme vor allem. Vor vielen Jahren, da war sie Sängerin und Hyeong-Do ein Knirps, der ihre Songs mochte.

Dass ein Killer aussteigen möchte und die Regeln des Jobs es nicht erlauben ist altbekannte Filmgeschichte. Eine interessante Nuance bei diesem formelhaften Setting erfährt unser Protagonist aber dadurch, dass man ihn in ein Großraumbüro mit anderen steckt, sein Platz mit den erwarteten Utensilien ausstattet - Computer, Telefon, diversen Schreibkram, Taschenrechner vielleicht noch ein paar persönliche Sachen oder ein Pflänzchen. Wer würde da schon dran denken, dass hier alles nur grandioser Schwindel ist ? Nicht jeder Aktenordner beinhaltet auch Papier und neben der Couch im Kaffepausenraum gibt es eine Geheimtür, die zum Munitionslager/Waffenarsenal führt. Bürokratie ist hier aber auch an der Tagesordnung und Zuspätkommer werden von einem höherrangigen Angestellten, ein echter Besserwisser, gleich zur Rede gestellt. Eine Angewohnheit, die sich rächen könnte, tadelt man den falschen Killer. Womit wir bei den Actionszenen wären, die durchaus sehenswerten Eindruck machen. Kleinere Auseinandersetzungen werden immer mal wieder zwischen den Aufbau des Privatlebens unseres Titelhelden gestreut, den kugelspuckenden Höhepunkt im Egoshooter-Stil, bei der u.a. die Büroräume umdekoriert werden hebt sich Regiedebütant Lim Sang-yoon (er schrieb auch das Drehbuch) aber für das Finale auf. Dann wird auch geklärt ob es vielleicht doch einen Funken Kameradschaft unter Killern gibt oder die Loyalität zur Firma immer siegt.

DVD (Code 3, NTSC, 96 min)

Die koreanische DVD im Amaray Case (2 Disc), 4-seitiges Insert mit mehr Szenenbildern als Text. Erstauflage mit farbig bedruckter Kartonhülle.
Bild: 2.35:1 (16x9), gut.
Untertitel: Englisch, koreanisch (optional).
Ton: Koreanisch; gut (DD5.1)
Extras (auf Disc 2; ohne Untertitel, 16x9): Am Set (25 min); mehrere kurze Featurettes in denen einzelne Szenen näher beleuchtet werden; Photoshooting für Filmvermarktung; Pressetermin (Q & A); Bildergalerie; Trailer (leider nur im 2.35:1-Letterbox-Format).

„A Company Man“ wirkt wie der kleine Bruder zu „A Bittersweet Life“. Er gibt sich viel Mühe schafft es aber nicht ganz dem Vorbild gerecht zu werden. Sehenswert ist dieses Killerdrama aber dennoch.

Text © Markus Klingbeil
26.07.2013

A Company Man
(Hoi-sa-won)

Südkorea 2012. Farbe. Originalsprache: Koreanisch. Länge: 96 Min. (NTSC) Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 11.10.2012 (ROK). Budget: n/a Regie: Lim Sang-yoon Drehbuch: Lim Sang-yoon. Kamera: Lee Hyung-deok. Schnitt: Nam Na-young. Musik: Mowg. Darsteller: So Ji-seob, Lee Mi-yeon, Kwak Do Won , Kim Dong-jun, Jeon Gook-hwan, Lee Kyeong-yeong, Han Bo-bae , Jang Eun-ah, Yu Ha-bok, Park Jin-woo, Kim Seo-won.
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