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2009
Bilder © Warner Bros.
**** 17 Again
burr steers


Mike O'Donnells Leben steckt in einer Sackgasse. Bei der Beförderung übergangen, von der Ehefrau aus dem Haus geworfen und kein Bezug zu den beiden Highschoolkids Alex und Maggie. Ein mysteriöser alter Herr gibt ihm die Chance seine Entscheidung als er 17 Jahre alt war und sich für eine Familiengründung und damit gegen ein Basketballstipendium entschied neu zu überdenken. Dazu besucht er im 20 Jahre jüngeren Körper seine alte Highschool und trifft auch auf seine Kids. Doch so manche Gepflogenheiten haben sich geändert seitdem er da war.

Bei der Frage ob man rückblickend im bisher abgelaufenen Leben etwas anders bzw. ungeschehen machen würde, fällt jedem sicher irgendwas ein. Die Schulzeit aber noch mal zu absolvieren gehört bei den wenigsten zu den dringlichsten Punkten. In der Geschichte von Autor Jason Filardi kommt Protagonist Mike aber nicht drum herum sich nochmals mit der eigenen Pubertät und Schulklassenritualen zu befassen.

Sein Erwachsenenleben ist aus der Spur geraten und mit Erfolgsmensch würde man ihn sicher nicht beschreiben. Als er aber bei einem Rettungsversuch im Fluss landet und in seinem jungen Körper an Land schwimmt bietet ihm sich die wundersame Möglichkeit die Weichen für ein besseres Leben, wie er glaubt, zu stellen. Seine Waffe für eine erfolgreiche Mission ist die geistige Reife eines 37-jährigen in Kombination mit seinem Poster-Look eines Boygroup-Popstars.

Die Versatzstücke, die Filardi hier verwendet sind aus vertrauten Teenagerfilmen entnommen und erfolgreich zu einem witzigen Konglomerat verschmolzen. Als Protagonist steht der gerade mal 21-jährige Mädchenschwarm Zac Efron bereit, der durch die populären "High School Musical"-Filme zum Teenie-Idol aufstieg und hier amüsiert mit dieser Medienschablone spielt. Was vor allem auffällt ist der frivole Unterton, der sich durch den Film zieht und wegen des Saubermann-Images von Efron doch überrascht.

Während der 37-jährige Mike, gespielt von Matthew Perry (TV-Serie "Friends", "The whole nine yards"), es schwer hatte seine Familie noch zu Gesicht zu bekommen stehen dem 17-jährigen Mike jetzt alle Türen im Hause O'Donnell offen, denn Mike geht jetzt mit seinen Kindern in die gleiche Klasse. Und da er sich mit seinem Sohn Alex anfreundet ist ein Zusammentreffen mit dessen Mutter / seiner Frau Scarlett unvermeidbar.

Diese Situationen in Schule/Zuhause/unterwegs bergen viel komisches Potential was Regisseur Burr Steers (Igby) auch erfolg- und abwechslungsreich nutzt. Zum einen ist Pubertäts-Mike egoistisch bemüht die Wogen in bezug auf sein Alter Ego in 20 Jahren zu glätten, schließlich liebt er seine Frau und seine Kinder noch immer. Zum anderen erkennt er aber seine Versäumnisse, die zu der misslichen Situation zu Beginn geführt haben, warum kein intaktes Familienleben mehr möglich war.

Seine Frau hat keine Ahnung wer der 17-jährige wirklich ist, doch seine Einfühlsamkeit öffnet ihr Herz und sein Charme schmeichelt ihr. Wie schon damals, 1989, als sie schwanger von ihm war. Der Zuschauer weiß zwar, dass hier nur ein Ehemann um seine Bald-Ex-Frau wirbt, für alle außenstehenden wirkt es so als wolle ein junger Mann die Mutter seines Schulkameraden verführen (Mrs Robinson mal anders). Dass dann sexuell definierte Begriffe fallen wie "Cougar hunting" und "MILF" erwartet man in Judd-Aptow-Comedys aber nicht unbedingt hier.

Im Gegensatz zu vielen anderen US-Pubertätskomödien wird aber auf geschmacklose Gags unter der Gürtellinie verzichtet, so dass am Ende doch ein jugendfreier Spaß bei all den Verwirrungen und Irrungen der Liebe herauskommt. Einen großen Anteil daran, dass "17 again" keine 08/15-Teenie-Schnulze ist liegt vor allen an den humoristischen Beiträgen der Nebendarsteller. Leslie Mann spielt die Ehefrau des erwachsenen Mike und hat bereits in verschiedenen Judd-Aptow-Produktionen ihre charmant-witzige Art gezeigt.

Sterling Knight spielt Sohn Alex, der zum Entsetzen vom jungen Mike ein verliebter Schwächling ist, der sich ausgerechnet vom Freund von Tochter Maggie schikanieren lässt und sich nicht traut sein Herzblatt anzusprechen. Michelle Trachtenberg als Maggie wurde durch ihre Rolle in der Vampir-Serie "Buffy" bekannt und ließ sich in "Black Christmas" von einem Killer jagen. Sie bringt die Gemüter in Aufregung, als sie sich vom einfühlsamen Mike angezogen fühlt. Da scheint die positive Haltung des "jetzt-alles-besser-machens" ins negative umzuschlagen.

Der heimliche Star des Films ist aber der Komiker Thomas Lennon, der in der TV-Serie "Reno 911" seine Scherze treibt und einen fulminanten Auftritt als deutscher Tischtennisspieler in der Komödie "Balls of Fury" hatte, zu der er selbst das Drehbuch verfasste. Außerdem schrieb er die Stories zu den Blockbustern "Der Babynator" und "Nachts im Museum".

Lennon verkörpert in "17 again" den Selfmade-Millionär Ned Gold, der damals mit Mike zur Schule ging und als Computerfreak und Sci-fi-Fan Hohn, Spott und Fäusten der anderen ausgesetzt war. Die Freundschaft mit ihm macht sich für Mike bezahlt, denn Ned finanziert die Mission "17". Er gibt sich bei der Schulanmeldung als Vater von Mike aus und ist hin- und weg als er die attraktive Rektorin erblickt, gespielt von Melora Hardin.

Hardin ist ja bestens bekannt aus der witzigen US-TV-Serie "The Office" in der sie die Freundin von Steve Carell spielt. Außerdem ist sie Trudy Monk, die Frau von Kriminalfalllöser "Monk". In Kinofilmen (The Comebacks) hatte sie bisher leider noch keine großen Auftritte, um so erfreulicher, dass ihr hier mehr Leinwandzeit gegönnt wird.

Die urkomischen Szenen, die sie zusammen mit Lennon spielt sind dann auch Höhepunkte im Film, denn wie Fanboy Ned Gold hartnäckig um die resolute Tugendwächterin Jane Masterson wirbt hat Beispielcharakter. Und wenn man die Elfen-Sprache aus "Herr der Ringe" kann stehen die Chancen beim nächsten Date schon einmal nicht schlecht.

Mit "17 again" kommt eine erfrischend witzige, schwungvolle Teenie-Komödie daher, die mit einer spielfreudigen Besetzung, gelungen Gags und frivolem Unterton ziemlich gut unterhält. Und man muss nicht 17 sein um sich dabei gut zu unterhalten.
Text © Markus Klingbeil
VÖ: 07.05.2009

17 again

USA 2009. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 102 Min. Bildverhältnis: 1:2.35 Kinostart: 17.04.2009 (USA) 14.05.2009 (D). Budget: 20 Mio. USD Einspiel: 40 Mio. USD (USA) Regie: Burr Steers. Buch: Jason Filardi. Kamera: Tim Suhrstedt. Schnitt: Padraic McKinley. Musik: Rolfe Kent. Darsteller: Zac Efron, Leslie Mann, Thomas Lennon, Matthew Perry, Sterling Knight, Michelle Trachtenberg, Melora Hardin, Jim Gaffigan.

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